Neues Modellprojekt zur Linksextremismusprävention

Das Bayerische Schullandheimwerk startet Mitmach-Aktion „Demokratie zeigt Gesicht“ zur Stärkung engagierter Jugendgruppen

Engagierte junge Menschen, die sich für die Zukunft der Gesellschaft einsetzen, sind wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie. Kritik und Protest sind dabei nicht nur legitim, sondern notwendig. Dennoch gilt es insbesondere Jugendliche für potentielle Gefahren zu sensibilisieren: Linksextremisten instrumentalisieren zuweilen demokratische Protestaktionen und werben über „Anti-Haltungen“ Anhänger für ihre extremistische Weltsicht. Das Bildungsprogramm mehrWERT Demokratie des Bayerischen Schullandheimwerks e.V. setzt hier mit dem neuen Projekt „Engagement und Protest zwischen Legalität und Illegalität“ präventiv an: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen in ihrem Engagement gestärkt und gleichzeitig für Gefahren und Grenzen sensibilisiert werden.

Auftakt der Praxisphase bildet nun die Mitmach-Aktion „Demokratie zeigt Gesicht“: Junge Menschen sind ab dem 5. Oktober dazu aufgerufen, sich mit ihrer Perspektive auf Engagement und Protest gerade in der aktuellen Zeit auseinanderzusetzen und in Medienprodukten aufzuarbeiten. Die Ergebnisse werden auf der Aktions-Website
Demokratie zeigt Gesicht als Statement für die Demokratie veröffentlicht.

Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner: „Gerade in der aktuellen Situation grassieren viele Verschwörungstheorien. Sie können den Weg in extremistische Ideologien ebnen. Die Stärkung junger Menschen in ihrem Engagement und gegen Extremismus ist uns daher ein großes Anliegen. Ich freue mich schon jetzt auf die Ergebnisse der Aktion, mit denen unsere jungen Bürgerinnen und Bürger ihr Gesicht für die Demokratie zeigen!“

Dr. Jürgen Stammberger, Geschäftsführer des Bayerischen Schullandheimwerks e.V.: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und darauf angewiesen, dass sich viele Menschen für ihren Erhalt einsetzen. Bei der Aktion „Demokratie zeigt Gesicht“ wollen wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Plattform geben zu zeigen, was Engagement in der Demokratie für sie ausmacht und welche Wege sie einschlagen, um sie zu schützen und mit Leben zu füllen.“

Das neue Präventionsprojekt „Engagement und Protest zwischen Legalität und Illegalität“ ergänzt das bestehende Bildungsprogramm mehrWERT Demokratie des Bayerischen Schuldlandheimwerks im Bereich der Linksextremismusprävention. In ein- oder mehrtägigen Kursen setzen sich engagierte Jugendgruppen mit demokratischen Werten, dem demokratischen Protest und dessen Grenzen auseinander. Das Projekt startete im Oktober 2019 mit einer Konzeptphase. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Praxisphase nicht wie geplant im Frühjahr 2020 starten. Derzeit wird ein Konzept für die digitale Durchführung des Programms entwickelt.

Das Bayerische Sozialministerium fördert im Rahmen der Radikalisierungsprävention seit 2015 eine Reihe von Präventionsprojekten gegen Rechts- und Linksextremismus, Salafismus und Antisemitismus. Das Modellprojekt wird bis Ende 2020 mit bis zu rund 110.000 € gefördert. Eine Fortführung der Förderung im Jahr 2021 ist geplant.