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Väter für Gefahren einer Radikalisierung sensibilisieren

Sozialministerin Carolina Trautner: „Selbstsichere und verantwortungsbewusste Väter, die ihren Kindern ein geborgenes Zuhause bieten, leisten bereits wertvollste Präventionsarbeit“

218.20

Die Familie nimmt eine Schlüsselrolle dabei ein, Jugendliche vor extremistischen Anwerbestrategien zu schützen. An diesem Gedanken setzt in Bayern seit 2017 das Projekt der „MotherSchools“ an, das Erziehungskompetenzen stärkt. 2019/20 lernten nun erstmals Väter in den FatherSchools die Entwicklungsphasen von Kindern kennen, aber auch Anzeichen für kritische Veränderungen bis hin zur Radikalisierung. Sie übten Strategien, wie sie mit ihren Kindern in Kontakt bleiben und einer möglichen Radikalisierung entgegenwirken können.

Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner würdigte die 20 Väter des ersten Projektdurchlaufs in Deutschland: „Selbstsichere und verantwortungsbewusste Väter, die ihren Kindern ein geborgenes Zuhause bieten, leisten bereits wertvollste Präventionsarbeit. Ich freue mich zu sehen, dass moderne, engagierte Männer ihre Verantwortung als Vater einfordern und ihr gerecht werden wollen. Sie verdienen höchste Anerkennung.“

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Übergabe der Zertifikate für eine erfolgreiche Teilnahme an die Väter leider nicht persönlich im Rahmen einer Graduation Ceremony erfolgen. Um den Teilnehmern und Projektbeteiligten dennoch für ihr vorbildliches Engagement zu danken, wurden die Zertifikate mit einem kleinem Präsent und persönlichen Videobotschaften von Frau Staatsministerin Trautner und Frau Dr. Schlaffer, Gründerin und Executive Direktor von „Frauen ohne Grenzen“, an die Teilnehmer versandt.

Dr. Edit Schlaffer, Gründerin und Executive Director von Frauen ohne Grenzen: „Väter sind wichtige Wegbegleiter in der Erziehung ihrer heranwachsenden Kinder. Eine kompetente Begleitung will gelernt sein, in einer Gruppe von gleichgesinnten Vätern, wo durch den Erfahrungsaustausch in der Gruppe das Potential von Vätern in der täglichen Erziehungsarbeit und zum Schutz ihrer Kinder erkannt und gestärkt werden kann.“

Das Projekt basiert auf dem weltweit erfolgreichen Konzept der „MotherSchools“ von „Frauen ohne Grenzen“, einer Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Wien. Der Freistaat Bayern hat das Projekt als erstes Bundesland nach Deutschland geholt. In diesem Zuge wurden die „MotherSchools“ 2017 in Bayern an vier unterfränkischen Standorten erstmals durchgeführt. 2019 starteten die „MotherSchools“ erfolgreich in Nürnberg und Augsburg. Das Bayerische Sozialministerium hat die deutschlandweit ersten „FatherSchools“ in Aschaffenburg und Erlenbach am Main mit rund 169.000 Euro im Zeitraum 2019/20 gefördert.