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Scharf: „Wir übernehmen Verantwortung und zeigen Zivilcourage“

80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: Bayern setzt auf Erinnerung und Prävention

017.25

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar setzt das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales einen Fokus auf Prävention und Erinnerung. Für Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf ist der Einsatz gegen Antisemitismus und für ein lebendiges Geschichtsbewusstsein von zentraler Bedeutung: „Wir bekämpfen mit voller Härte die Feinde unserer freiheitlichen Demokratie. Nie wieder ist jetzt. Judenhass, rechtsradikale und extremistische Gefährdungen haben bei uns keinen Platz. Historisches Bewusstsein und Achtsamkeit sind unerlässlich. Wir haben eine besondere Verantwortung und müssen Zivilcourage zeigen. Auschwitz darf sich nie wiederholen! Jede und jeder muss sich mit unserer Geschichte auseinandersetzen. Wir sind alle dafür verantwortlich, Antisemitismus in unserer Heimat keinen Platz zu geben.“

Zahlreiche Projekte stärken das Bewusstsein für Antisemitismus in der Gesellschaft: RIAS Bayern dokumentiert seit 2019 antisemitische Vorfälle, veröffentlicht Sensibilisierungsbroschüren und bietet Betroffenen Hilfe an. Wie aktuell und nötig das ist, zeigt diese Bilanz: RIAS dokumentierte im Jahr 2023 263 antisemitische Vorfälle, die sich auf den Massenmord an europäischen Jüdinnen und Juden beziehen. Die Europäische Janusz Korczak Akademie (EJKA) lädt das ganze Jahr 2025 über zu Veranstaltungen ein. Geplant ist unter anderem der Film „Irenas Vow“, der die Geschichte einer Polin erzählt, die im Holocaust jüdische Personen versteckt und somit gerettet hat. Im Anschluss findet ein Zeitzeugengespräch mit Roman Haller statt. Das Max Mannheimer Studienzentrum entwickelt einen Workshop für Jugendliche, in dem die Biografien junger jüdischer Personen und Holocaust-Opfer im Fokus stehen.

Ministerin Scharf sieht in den Veranstaltungen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte: „Jede und jeder Einzelne unserer Gesellschaft muss gegen Antisemitismus aufstehen und deutlich machen, wo unsere roten Linien sind. Extremistische Kräfte werden wieder stärker – das darf sich nicht weiter fortsetzen. Mit zahlreichen Präventionsprojekten gegen Antisemitismus setzen wir uns für jüdisches Leben ein und stehen solidarisch an der Seite von Jüdinnen und Juden.“

Der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee und seit dem Jahr 2005 der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. In Auschwitz wurden zwischen 1941 und 1945 über eine Million Menschen ermordet.