Hauptinhalt

Scharf: „Es darf kein Entweder-oder geben – Frauen müssen frei entscheiden können!“

Ministerin kritisiert Gleichstellungspolitik des Bundes

247.23

Frauen in der Teilzeitfalle: Immer noch arbeiten Mütter deutlich häufiger in Teilzeit als Väter. Das teilt das Statistische Bundesamt nun mit. Bei Eltern in Bayern, bei denen beide 2022 erwerbstätig waren, galt bei der großen Mehrheit (73 Prozent) der Paare: Die Mutter arbeitet in Teilzeit, der Vater in Vollzeit. Bundesweit traf dies auf 65 Prozent der Paare zu. Zwar sind die Zahlen erwerbstätiger Mütter seit Einführung des Elterngelds gestiegen (Bayern 2022: 71 Prozent der Mütter, bundesweit 69 Prozent; Bayern 2005: 61 Prozent, bundesweit 60 Prozent). Trotzdem gilt nach wie vor: Mütter haben deutlich weniger am Erwerbsleben teil als Väter.

Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf betont: „Frauen und Männer müssen die gleichen Chancen haben! Wir können als Gesellschaft nicht akzeptieren, dass Mütter immer noch deutlich weniger am Erwerbsleben teilhaben und sich zwischen Familie und Karriere entscheiden müssen. Es darf kein Entweder-oder geben – Frauen müssen frei entscheiden können. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Erledigen der Erziehungs- und Pflegeaufgaben darf keine Frage des Geschlechts sein.“

Weiter erklärt die Ministerin: „Die konzeptlose Kürzung des Elterngeldes durch den Bund ist ein fataler Fehler und ein Skandal für die Gleichstellung. Das Elterngeld ist keine Sozialleistung, sondern eine Unterstützung, damit sich berufstätige Eltern die Erziehungsarbeit besser aufteilen können. Die Kürzung bedeutet einen gesellschaftlichen Rückschritt! Eltern sollten selbst und gleichberechtigt entscheiden können, wie sie die Erziehungsarbeit organisieren. Statt Frauen in den Konflikt Familie oder Beruf zu treiben, sollte das Elterngeld dynamisiert und an die Einkommensentwicklung angepasst werden. Wir brauchen gesellschaftspolitischen Fortschritt und keine Rolle rückwärts in der Gleichberechtigung von Frauen und Männern.“