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Scharf: „Weibliche Genitalverstümmelung ist Menschenrechtsverletzung!“

Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

026.24

Anlässlich des Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar betont Bayerns Frauenministerin Ulrike Scharf: „Weibliche Genitalverstümmelung ist Menschenrechtsverletzung! Wir dürfen diese grausame Praxis an Frauen und jungen Mädchen nicht zulassen. Der effektive Schutz und die aktive Unterstützung der bedrohten Mädchen und Frauen vor Verletzungen hat in Bayern Priorität! Strukturen, die diese Taten ermöglichen, müssen aufgebrochen werden. Mein Dank gilt allen, die sich gegen weibliche Genitalverstümmelung einsetzen, aufklären und unterstützen!“

Um die betroffenen oder bedrohten Frauen und Mädchen in Bayern vor den verheerenden körperlichen und psychischen Auswirkungen der weiblichen Genitalbeschneidung zu schützen, hat das Bayerische Sozialministerium im Februar 2021 ein Netzwerk von Pilotprojekten ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk wächst kontinuierlich dem Bedarf entsprechend weiter: Hilfe im Landkreis München stellt der Träger IMMA e.V. zur Verfügung. In den Regionen Ingolstadt und Nürnberg bieten pro familia Ingolstadt bzw. pro familia Nürnberg ihre Unterstützung an. In der Region Neu-Ulm, Ulm, Günzburg können sich Frauen und Mädchen an die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neu-Ulm wenden. Der Diözesan-Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. steht ihnen in Regensburg und Landshut zur Seite. Zuletzt ging in Würzburg der Träger IN VIA Würzburg e.V. mit seinem Angebot an den Start. Ein wichtiger Baustein des Netzwerks sind Sprach- und Kulturmittlerinnen und -mittler aus verschiedensten Ländern und in unterschiedlichen Sprachen, die bedrohten oder betroffenen Mädchen und Frauen zur Seite stehen und in die Communities hineinwirken. Für interessierte Fachkräfte unterschiedlicher Fachrichtungen werden Veranstaltungen zur Wissensvermittlung und zum kultursensiblen Umgang mit betroffenen Menschen angeboten.

Schätzungen von Terre des Femmes aus dem Jahr 2022 zufolge sind in Bayern ca. 17.500 Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen und ca. 3.200 Mädchen gefährdet. Weiterführende Informationen, Kontakt- und Hilfsmöglichkeiten stehen online zur Verfügung unter Bayern gegen Gewalt