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Frauenhandel und Zwangsprostitution
Eine schwerwiegende Form internationaler organisierter Kriminalität
Menschenhandel – betroffen sind überwiegend Frauen – ist eine schwerwiegende Form internationaler, in der Regel auch organisierter Kriminalität. Frauen und Mädchen vor allem aus mittel- und osteuropäischen Staaten werden oftmals unter dem Vorwand einer Heirats- oder Arbeitsvermittlung nach Deutschland gelockt, zum Teil aber auch gewaltsam nach Deutschland verbracht und hier der Zwangsprostitution zugeführt.
Eine Hauptursache des Menschenhandels ist die Armut und die daraus folgende Perspektivlosigkeit der Frauen in ihrer Heimat sowie die Nachfrage nach Prostituierten in den Zielländern.
Weitere Informationen zum Themenkomplex erhalten Sie auf der Internetseite des bayerischen Aktionsbündnisses gegen Frauenhandel sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend .
Aktionsbündnis gegen Frauenhandel

Schätzungen gehen von 700.000 bis 2.000.000 gehandelten Personen jährlich aus, der größte Teil davon Frauen und Kinder.
Hilfe und Beratung für die Opfer
Die in ihren Menschenrechten und ihrer Würde und Selbstbestimmung verletzten Opfer benötigen Stärkung und Stabilisierung durch Fachberatungsstellen, um die Erlebnisse verarbeiten zu können. Außerdem soll die Unterstützung und Betreuung die Opfer ermutigen, vor Gericht gegen die Menschenhändler auszusagen. Die Menschenhandelsdelikte können überwiegend nur mithilfe der Aussagen der Opferzeuginnen zur Anklage gebracht werden. Das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) fördert die Fachberatungsstellen für Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsverheiratung in Bayern (die Tätigkeit der Beratungsstellen ist nicht auf die jeweiligen Regierungsbezirke beschränkt).
Jadwiga Fachberatungsstelle

JADWIGA setzt sich für die Rechte der Opfer von Frauenhandel ein. Sie bietet umfassende Unterstützung und Hilfen für die Betroffenen an.
Hier kommen Sie direkt zur Website von JADWIGA
Solwodi – Solidarität mit Frauen in Not

Die Hilfe von SOLWODI richtet sich an betroffene Frauen in den Bereichen Sextourismus, Heiratshandel und Menschenhandel.
Hier kommen Sie direkt zur Website von SOLWODI
Zusammenarbeit von Behörden und Einrichtungen
Ein funktionierender Opferschutz erfordert auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der tangierten Behörden und Einrichtungen. Die Förderung der Vernetzung zwischen Praxis und betroffenen Ministerien erfolgt insbesondere über die Kooperationsgruppe „Menschenhandel“, in der neben dem Sozialministerium, JADWIGA und SOLWODI auch das Innen- und das Justizministerium vertreten sind.
Aufgrund der Zusammenarbeitsvereinbarung der Polizei, Staatsanwaltschaft, Fachberatungsstellen, Ausländerbehörden, Sozialbehörden und Agenturen für Arbeit zum Schutz von Opferzeuginnen und Opferzeugen in Menschenhandelsfällen bietet diese interministerielle Arbeitsgruppe bereits seit 2004 eine Plattform zur Bekämpfung des Menschenhandels, um sich über aktuelle Probleme auszutauschen und gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln.