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Werde Erzieherin oder Erzieher!

  • Du möchtest gerne in einem sozialen Beruf arbeiten?
  • Dir macht die Arbeit mit Menschen, insbesondere mit Kindern und ihren Familien Spaß?
  • Du arbeitest gerne mit Anderen im Team?
  • Du suchst nach einem Beruf, der dir viele Möglichkeiten gibt, die dich persönlich und fachlich weiterbringen?
  • Dir ist es wichtig, kreativ zu arbeiten und eigene Schwerpunkte entwickeln zu können?
  • Du möchtest Kinder bei ihrer Entwicklung begleiten und gemeinsam mit ihnen die Welt entdecken?

Dann ist Erzieherin oder Erzieher deine Berufung. Werde Teil eines Kita-Teams und entscheide Dich für eine Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher! Die Kinder und ihre Familien freuen sich auf Dich!

Einen Tag in einer Kita!

Was sind Kindertageseinrichtungen?

Kindertageseinrichtungen sind Bildungseinrichtungen für Kinder von der Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit. Konkret können das Krippen für Kinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr oder Kindergärten für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Eintritt in die Grundschule sein. Darüber hinaus gibt es noch Horte für Kinder von der ersten bis zum Ende der vierten Klasse. Häuser für Kinder können Kinder von der Krippe bis zum Hort besuchen.

Die Kita ist für viele Kinder der erste außerfamiliäre Berührungspunkt bei Bildung, Erziehung und Betreuung. Und alle, die in einer Kindertageseinrichtung arbeiten, gestalten diesen aktiv mit. Denk doch mal darüber nach, ob Du Dich noch an Momente aus deiner Kita-Zeit erinnern kannst?

Wer arbeitet in einer Kindertageseinrichtung?

In einer Kita arbeiten pädagogische Fachkräfte und pädagogische Ergänzungskräfte.

Pädagogische Fachkräfte sind in der Regel „staatlich anerkannte Erzieherinnen“ bzw. „staatlich anerkannte Erzieher“. Diese können auch Stellen als Leitungen oder stellvertretene Leitungen übernehmen. Neben Erzieher/innen können beispielsweise auch diese Berufe als Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen arbeiten:

  • Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen
  • Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen
  • Heilpädagoginnen und Heilpädagogen
  • Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger mit entsprechender Zusatzqualifikation

Pädagogische Ergänzungskräfte sind in der Regel „staatlich geprüfte Kinderpflegerinnen“ bzw. „staatlich geprüfte Kinderpfleger“.

Auf dieser Seite wollen wir Dich über die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher näher informieren.

Welche anderen Einsatzgebiete gibt es für Erzieherinnen und Erzieher?

Als Erzieherin oder Erzieher kannst DU entscheiden, wo Du arbeiten möchtest!

Das Berufsbild umfasst nicht nur die Zielgruppe Kinder, sondern auch Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre!

Du kannst also auch in Heimen und anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, wie z. B. in Jugendzentren, Erholungs- und Ferienheimen, Freizeiteinrichtungen arbeiten.

Wie werde ich Erzieherin oder Erzieher?

Inzwischen gibt es vielfältige Möglichkeiten, um die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher absolvieren zu können. Nachfolgend stellen wir Dir vor, welche Wege Dich an Dein Ziel führen.

Bei der Erzieherausbildung handelt es sich um eine sogenannte Aufstiegsfortbildung, die einem Meisterabschluss gleichgestellt ist. Die Erzieherausbildung ist daher wie ein Bachelorabschluss an einer Hochschule der Niveaustufe 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen (DQR) zugeordnet. Und das ist auch gut so – damit kommt zum Ausdruck, wie bedeutsam die frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern ist.

Die Erzieherausbildung kannst Du an einer Fachakademie für Sozialpädagogik absolvieren. Inzwischen gibt es 58 Fachakademien für Sozialpädagogik in ganz Bayern – bestimmt auch in Deiner Nähe!

Hier findest Du eine Karte mit allen Fachakademie-Standorten (PDF).

Der Weg zur Erzieherin oder zum Erzieher!

Die erforderliche Vorbildung kannst Du entweder an einer Berufsfachschule für Kinderpflege oder direkt an einer Fachakademie für Sozialpädagogik absolvieren.

Die Kinderpflegeausbildung an einer Berufsfachschule für Kinderpflege dauert zwei Jahre und führt zu dem Abschluss „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ bzw. „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“. Diese Ausbildungsrichtung steht auch Bewerberinnen und Bewerbern mit einem Mittelschulabschluss (und der Erfüllung ggf. weiterer Voraussetzungen) offen. Neben Theorietagen an der Berufsfachschule haben die Schülerinnen und Schüler auch Praxistage in Kindertageseinrichtungen, um erste Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern sammeln zu können.

NEU! Für Bewerberinnen und Bewerber mit mittlerem Schulabschluss verkürzt sich die Ausbildungszeit im Rahmen der Vorbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik. Anstelle des bislang zweijährigen Sozialpädagogischen Seminars (SPS) kann seit dem Schuljahr 2021/2022 das einjährige Sozialpädagogische Einführungsjahr (SEJ) absolviert werden. Das SEJ beinhaltet ebenfalls wechselnde Theorie- und Praxisphasen. Im Anschluss daran geht’s weiter in die dreijährige Erzieherausbildung!

Wie sieht’s mit der Bezahlung aus?

Im Rahmen der zwei Schuljahre an der Berufsfachschule für Kinderpflege kannst Du BAföG beantragen.
Nähere Auskünfte zu den Fördervoraussetzungen erteilen die Ämter für Ausbildungsförderung bei den Kreisverwaltungsbehörden.

Die dreijährige Erzieherausbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik gliedert sich in eine zweijährige Schulausbildung und ein einjähriges Berufspraktikum.

Im Rahmen der zwei Schuljahre werden alle relevanten Kompetenzen vermittelt, die Du für die Arbeit als Erzieherin oder Erzieher brauchst. Das sind vor allem die Bereiche Pädagogik und Psychologie. Aber auch Fächer wie Bewegungserziehung, Literatur- und Medienpädagogik oder Heilpädagogik stehen auf der Agenda.

Parallel dazu werden weitere praktische Erfahrungen in Praktika, z.B. an einer Grundschule oder im Bereich der Ferien-/Freizeitbetreuung, gesammelt. Die Erzieherausbildung ist eine sogenannte „Breitbandausbildung“. Das heißt, dass der Abschluss dazu befähigt, in vielfältigen sozialen Berufsfeldern als Fachkräfte tätig zu werden. Diese reichen von der Kita über Einrichtungen der Jugendhilfe bis hin zu Tätigkeiten in der Behindertenhilfe, Erwachsenenbildung oder auch in der Beratung.

Am Ende der zwei schulischen Jahre finden Prüfungen statt, zudem kann durch eine staatliche Ergänzungsprüfung die (Fach-) Hochschulreife erworben werden.

Wie sieht’s mit der Bezahlung aus?

Im Rahmen dieser zwei Jahre kannst Du Leistungen gemäß dem Aufstiegs-BAföG (AFBG), beantragen. 

Neu! Zum 1. August 2020 wurde das AFBG novelliert und für Vollzeitgeförderte zu einem Vollzuschuss weiterentwickelt. Schülerinnen und Schüler können darüber rd. 900 Euro monatlich erhalten, die nicht mehr zurückgezahlt werden müssen.

Nähere Auskünfte zu den Fördervoraussetzungen erteilen die Ämter für Ausbildungsförderung bei den Kreisverwaltungsbehörden.

Das Berufspraktikum dauert ein Jahr und wird z.B. in einer Kindertageseinrichtung absolviert. Auch hier wechseln sich Theorie- und Praxisphasen erneut ab. Das hilft Dir dabei, die gelernten Theorieinhalte in die Praxis umzusetzen und Eindrücke aus der Praxis mit Deinen Lehrkräften und Mitschülerinnen und Mitschülern zu reflektieren. Am Ende des Berufspraktikums finden erneut Prüfungen statt. Danach bist Du „Staatlich anerkannte Erzieherin“ oder „Staatlich anerkannter Erzieher“!

Wie sieht’s mit der Bezahlung aus?

Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten erhalten eine Vergütung, ggf. ist diese tariflich geregelt.

NEU: Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich die Ausbildungszeit verkürzen

Du hast bereits einen mittleren Schulabschluss? Dann kannst Du die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher in vier statt bisher in fünf Jahren absolvieren. Die Ausbildung gliedert sich dann in eine einjährige Vorbildung, dem sogenannten Sozialpädagogischen Einführungsjahr (SEJ), zwei Studienjahre an der Fachakademie und ein einjähriges Berufspraktikum.

Du willst Dich noch nicht festlegen? Solltest Du nach dem einjährigen SEJ feststellen, dass Du die Aufstiegsfortbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher nicht absolvieren möchtest, so stehen Dir viele verschiedene Wege offen. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen SEJ kannst Du beispielsweise in die 11. Klasse der Berufsfachschule für Kinderpflege einsteigen und den Abschluss „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ oder „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ absolvieren.

Du hast bereits dein (Fach-)Abitur gemacht oder eine abgeschlossene, mindesten zweijährige Berufsausbildung? Dann kannst Du direkt in die dreijährige Erzieherausbildung einsteigen.

Neu: Verstetigung der Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen (OptiPrax) als praxisintegrierte Erzieherausbildung

Seit dem Schuljahr 2016/2017 haben bestimmte Fachakademien für Sozialpädagogik im Rahmen des Modellversuchs „Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen (OptiPrax)“ eine vergütete Erzieherausbildung angeboten, in der die Praxis in die theoretische Ausbildung integriert ist. Da der Modellversuch äußerst erfolgreich war, wird diese Form der Ausbildung seit dem Schuljahr 2021/2022 als praxisintegrierte Variante der Erzieherausbildung verstetigt.

Hier erhältst Du vom ersten Tag an eine Ausbildungsvergütung, die von Jahr zu Jahr steigt!

Eine weitere Besonderheit bei der praxisintegrierten Erzieherausbildung ist, dass je nach Vorbildung die Gesamtausbildungsdauer um ein bis zwei Jahre verkürzt werden kann. Wenn Du beispielsweise schon einen Beruf hast oder (Fach-) Abiturient/in bist, dauert die Ausbildung insgesamt drei Jahre!

Wenn Du einen mittleren Schulabschluss mitbringst, absolvierst Du vorab noch das Sozialpädagogische Einführungsjahr. Damit dauert die praxisintegrierte Erzieherausbildung für Dich insgesamt vier Jahre!

Wie sieht’s mit der Bezahlung aus?

Der Träger einer sozialpädagogischen Einrichtung, bei der der Schüler bzw. die Schülerin arbeitet, zahlt eine Ausbildungsvergütung.

Die Höhe der Vergütung orientiert sich an der Ausbildungsvergütung der Auszubildenden im öffentlichen Dienst (TVAöD-BT-Pflege). Welche der 68 Fachakademien für Sozialpädagogik die praxisintegrierte Erzieherausbildung (OptiPrax) anbieten, findest Du hier: alle Standorte der Fachakademien (PDF).

Deine Berufung: Erzieherin oder Erzieher – ein Beruf mit Zukunft!

Derzeit steht die Familienpolitik vor einer großen Herausforderung. Es fehlt an ausreichend pädagogischen Fachkräften. Für die Qualität in den Kitas ist es wichtig, dass es genügend Erzieherinnen und Erzieher gibt. Außerdem brauchen immer mehr Kinder einen Betreuungsplatz. Daher werden neue Kindertageseinrichtungen gebaut. Das geht aber nur, wenn mehr Erzieherinnen und Erzieher zur Verfügung stehen. Der Erzieherberuf ist krisensicher, zukunftsorientiert und vielseitig! Sei dabei und werde Erzieherin oder Erzieher!

Außerdem: Kinder sind unsere Zukunft. Die Kinder von heute sind die Erwachsenen (und vor allem die Eltern!) von morgen. Wenn Du Dich für die Arbeit mit Kindern entscheidest, entscheidest Du Dich zugleich für die Gestaltung unserer gesamtgesellschaftlichen Zukunft mit!

Weitere Informationen

Alle relevanten Informationen rund um die Erzieherausbildung findest du auf der Website des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

Darüber hinaus kannst Du Dich auch an eine Fachakademie für Sozialpädagogik in Deiner Nähe wenden.