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Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung

Sozialministerin Trautner: „Das furchtbare Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen darf nicht in Vergessenheit geraten. Es ist unser aller Aufgabe, sich an ihre Geschichte zu erinnern und zugleich an ihre ungeheure Leistung beim Aufbau Bayerns nach dem zweiten Weltkrieg“

PM 128.21

Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner hat heute vor der Bayerischen Staatskanzlei einen Kranz zum Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung niedergelegt: „Die deutschen Heimatvertriebenen haben sich gleich nach Ihrer Ankunft mit großem Engagement für den Wiederaufbau Bayerns eingesetzt. Das ist nicht selbstverständlich, angesichts des furchtbaren Leids, das ihnen aufgrund ihrer deutschen Herkunft widerfahren ist. Sie sind vielfach getrennt von Familie, Freunden und Bekannten und mit so gut wie nichts außer dem, was sie am Leib trugen, in Bayern angekommen. Sie mussten bei Flucht und Vertreibung Schrecklichstes erleben und durchleiden“, so die Sozialministerin. „Umso mehr müssen wir bewundern und anerkennen, dass sie sich schon 1950 in der Charta der Heimatvertriebenen für ein geeintes Europa eingesetzt haben, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können. Ohne die Heimatvertriebenen wäre Bayern heute nicht so, wie es ist. Die Vertriebenen waren und sind Leistungsträger unserer Gesellschaft und bereichern unsere Kulturlandschaft und unser Miteinander. Sie stärken unser Land durch ihren Ideenreichtum, ihre Kreativität und ihr Wertebewusstsein.“

Im Oktober 2020 hat Bayern als Schirmherrschaftsland der Sudetendeutschen das Sudetendeutsche Museum in München eröffnet. Das hochmoderne Museum ist nicht nur für die Sudetendeutschen selbst interessant, sondern soll alle Generationen und ein internationales Publikum ansprechen. Die vielen verschiedenen Ausstellungsobjekte, die in drei Sprachen beschildert sind, regen Jung und Alt zur Beschäftigung mit dem Schicksal und der Geschichte der Sudetendeutschen, weit über die Vertreibung hinaus, an. 

„Wir haben alle Heimatvertriebenen im Blick“, ergänzt Trautner, „denn sie alle haben ihre eigene Geschichte und sind integraler Teil unserer vielfältigen Gesellschaft.“  Um den verschiedenen Landsmannschaften einen Ort zur Pflege ihrer Kultur und zur Begegnung zu ermöglichen, gibt es in Bayern neben dem Kulturzentrum für die Russlanddeutschen auch Kulturzentren für die Banater Schwaben, die Donauschwaben und die Siebenbürger Sachsen sowie das Haus des Deutschen Ostens, das Begegnungs- und Kulturzentrum für alle deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedler ist. „Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Lebensfreude und welchem Engagement sich die Menschen für ihre Landsmannschaft und ein friedliches Miteinander einsetzen und Brücken zu unseren östlichen Nachbarn bauen. Wir in Bayern und in Europa wissen das sehr zu schätzen.“