Hauptinhalt

Scharf: „Wir setzen ein mahnendes Erinnerungszeichen gegen Gewalt und Missbrauch!“

Einweihung des Kunstwerks „in the name of“ zum Thema Heimerziehung in den Jahren 1949-1975

138.23

Die Bayerische Staatsregierung und die beiden großen Kirchen in Bayern haben gemeinsam einen öffentlichen Ort der Erinnerung an das Leid von Betroffenen, die in ihrer Kindheit Gewalt und Missbrauch in Heimen erlebt haben, geschaffen. Im Rahmen eines Kunstwettbewerbs wurde das Kunstwerk „in the name of“ von Bruno Wank als Gewinner gekürt. Am 12. Mai wurde das Kunstwerk vor dem Bayerischen Familienministerium eingeweiht.

„Das große Leid, das jungen Menschen in Einrichtungen insbesondere in den 1950er bis 1970er Jahren widerfahren ist, erschüttert mich zutiefst“, betont Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf und erklärt weiter: „Wir setzen ein mahnendes Erinnerungszeichen gegen Gewalt und Missbrauch! Die Schicksale der ‚ehemaligen Heimkinder‘ dürfen sich nicht wiederholen - wir dürfen sie nicht vergessen! Es ist mir ein großes Anliegen die Errichtung des mahnenden Kunstwerks finanziell zu unterstützen.“

In Erinnerung an erlebtes Leid in der Heimerziehung zwischen 1949 und 1975 hat das Bayerische Familienministerium gemeinsam mit den beiden Kirchen und der am Zentrum Bayern Familie und Soziales-Bayerisches Landesjugendamt angesiedelten Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder und der Stiftung Anerkennung und Hilfe einen Kunstwettbewerb ausgelobt. An diesem konnten professionell freischaffende Künstlerinnen und Künstler teilnehmen. Gewonnen hat das Kunstwerk „in the name of“ des Künstlers Bruno Wank: Ein goldglänzender Bär, der auf einem rosafarbenen Natursteinpodest sitzt. In seinem Ohr befindet sich ein QR-Code, der zu weiteren Informationen zu dem Thema führt.

Am Bayerischen Landesjugendamt wurde außerdem eine neue dauerhafte Beratungsstelle für alle Menschen, die als Minderjährige in einem Heim untergebracht waren und heute keinen Anspruch mehr auf Jugendhilfeleistungen haben, ins Leben gerufen: die Bayerische Beratungsstelle für Menschen mit Heimerfahrung in Kindheit und Jugend (BMH). Dazu betont Familienministerin Ulrike Scharf: „Die Beratungsstelle ist für alle Menschen mit Heimerfahrungen aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, den psychiatrischen Einrichtungen und den ehemaligen Erholungs- und Kurheimen bundesweit einzigartig und dringend notwendig. Auch ‚Verschickungskinder‘ erhalten dort gezielt Unterstützung. Sie haben Schlimmes erlebt und brauchen passende Hilfe. Wir lassen die Betroffenen nicht alleine!“

Informationen über das Angebot der Beratungsstelle sowie deren Kontaktdaten finden Sie unter BLJA.