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Scharf: „Wir brauchen jede pflegende Hand!“
Fünf Millionen Euro für innovative Projekte zur Integration von ausländischen Pflegekräften
Die Bayerische Staatsregierung will die Integration von Pflegekräften aus dem Ausland verbessern. Der Freistaat unterstützt deswegen innovative Integrationsprojekte mit fünf Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und aus bayerischen Landesmitteln. Darauf haben Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf und Gesundheitsminister Klaus Holetschek heute in München aufmerksam gemacht. Pflegefachkräfte aus dem Ausland werden in Bayern dringend gebraucht – oft stehen sie aber vor besonderen Herausforderungen wie Sprachbarrieren, kulturellen Unterschieden oder dem Fehlen eines Netzwerks.
Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betont: „Um eine menschenwürdige Pflege der Menschen in Bayern sicherstellen zu können, benötigen wir ausreichend Fachkräfte in den Pflegeeinrichtungen. Die schnelle Integration ausländischer Fachkräfte steht dabei besonders im Fokus! Wir brauchen jede pflegende Hand! Es ist mir wichtig, innovative Projekte zu fördern, die ausländische Pflegekräfte mit beruflicher Weiterbildung unterstützen, damit sie in den Pflegeeinrichtungen gut Fuß fassen können. Wir stellen dafür fünf Millionen Euro Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds Plus und aus bayerischen Landesmitteln bereit. Die geförderten Projekte unterstützen auch das Stammpersonal. Zusätzlich bilden wir Integrationscoaches aus, die den Pflegekräften in den Einrichtungen zur Seite stehen.“
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek unterstreicht: „Wir müssen entschlossen gegen den Pflegenotstand vorgehen. Schon heute geht es in der Pflege nicht mehr ohne ausländische Fachkräfte. Aktuell arbeiten in Bayern rund 260.000 Menschen in der Pflege. Rund 20 Prozent davon sind ausländische Pflegekräfte – und auch in Zukunft sind wir auf die Unterstützung aus dem Ausland angewiesen.“ Holetschek erläuterte: „Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Bayern wird von heute rund 580.000 Menschen aktuellen Prognosen zufolge bis zum Jahr 2050 auf fast 1,1 Millionen Betroffene ansteigen. Das ist immens! Klar ist: Die Gewinnung und Integration ausländischer Fachkräfte wird damit immer wichtiger. Neben der Förderung von innovativen Integrationsprojekten, haben wir in Bayern daher unter anderem auch die Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachkräfte beim Landesamt für Pflege zentralisiert, digitalisiert und vereinfacht. Das zeigt: Wir haben die Probleme aus der Praxis erkannt und lösen sie.“
Die berufliche Integration von ausländischen Pflegekräften in den Einrichtungen ist ein akutes und gesundheitspolitisch relevantes Anliegen. Die Förderung soll dazu beitragen, dem Personalmangel in der Pflege entgegenzuwirken und die Attraktivität des Berufs zu steigern.
Interessierte Weiterbildungsträger können innovative Projektkonzepte im Rahmen des Interessensbekundungsverfahrens bis 15. Januar 2024 einreichen. Mehr Informationen zu den Bedingungen des Aufrufs unter Europäischer Sozialfonds Plus.