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Scharf: „Die Kinderbetreuung hat in Bayern höchste Priorität“
Situation der Kinderbetreuung in Bayern
Zum heute veröffentlichten „Ländermonitoring frühkindliche Bildung“ der Bertelsmann Stiftung erklärt Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf: „Mehr Plätze, mehr Qualität und mehr Personal – das brauchen Familien in der Kinderbetreuung. Wir haben mit dem Kinderstartgeld im Nachtragshaushalt eine Richtungsentscheidung für Familien getroffen und geben mehr Geld ins System der Kinderbetreuung. Das kommt insbesondere auch dem Kita-Personal zu Gute und ist mir wichtig. Ich kenne die Situation in den Kitas, ich bin oft vor Ort, ich weiß um die Sorgen und nehme diese auch sehr ernst.“
Scharf geht auch auf die Personalsituation ein: „Mit unserem Gesamtkonzept zur beruflichen Weiterbildung in der Kindertagesbetreuung konnten wir seit Dezember 2022 schon 10.300 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger für die Arbeit in einer Kita begeistern. Wir stärken die Weiterbildung der Ergänzungskräfte zu Fachkräften, verdoppeln die Teamkräfte zur Entlastung des pädagogischen Personals in den Kitas und schaffen mehr Fachakademien. Bis 2028 entstehen weitere 200 Studienplätze für Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik.“
Scharf betont weiter: „Kinder haben einen Anspruch auf bestmögliche Bildung, Erziehung und eine verlässliche Kinderbetreuung. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir im Freistaat bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und werden diesen Weg auch weiter konsequent gemeinsam mit den Trägern und den Mitarbeitenden in den Kitas gehen.“
Das Ländermonitoring der Bertelsmann Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass Bayern mit 3 Prozent den niedrigsten Anteil an Einrichtungen mit hoher Fachkraftquote (d. h. mind. 82,5 Prozent) habe. Dieser Wert ist irreführend.
Zu den Fachkräften zählen in Bayern schon immer Mitarbeitende, die mindestens eine Qualifikation auf Fachakademieniveau nachweisen können, also z. B. Erzieherinnen und Erzieher. Nicht einberechnet werden in die Quote des Ländermonitorings die bayerischen Ergänzungskräfte, also u.a. Kinderpflegerinnen und –pfleger.
In Bayern müssen mindestens 50 Prozent der erforderlichen Arbeitszeit von Fachkräften geleistet werden. Die Träger und Arbeitgeber können über diese Mindest- vorgabe hinaus jederzeit auch mehr Fachkräfte einsetzen.
Scharf berichtet: „In Bayern leisten rund 125.000 Fach- und Ergänzungskräfte in über 10.700 Einrichtungen jeden Tag mit viel Engagement großartige Arbeit bei der Bildung, Erziehung und Betreuung unserer Kinder. Es ist unser Ziel, weiter zusätzliche Kräfte für diese sinnstiftende Tätigkeit zu gewinnen und die Steigerung von 95 Prozent mehr Kita-Personal in den letzten 13 Jahren fortzusetzen.“
Bayern unterstützt Träger und Kommunen intensiv bei der Personalgewinnung:
· Schon jetzt entlasten Teamkräfte unsere pädagogischen Beschäftigten in Kitas. Wir wollen diese in der aktuellen Legislaturperiode verdoppeln.
· Im Bündnis für frühkindliche Bildung entwickeln wir gemeinsam mit allen Akteuren Maßnahmen und setzen diese um.
· Die Erzieherausbildung haben wir modernisiert und die Ausbildungsdauer für bestimmte Bewerbergruppen auf drei (für Personen mit (Fach-)Abitur oder abgeschlossener, mind. zweijähriger Berufsausbildung) bzw. vier Jahre (für Personen mit mittlerem Bildungsabschluss) verkürzt.
· Den Meisterbonus für die Absolventinnen und Absolventen der Fachakademien für Sozialpädagogik haben wir von 2.000 auf 3.000 Euro erhöht.
· Wir haben Qualifizierungsmaßnahmen angestoßen, die Fortbildungen intensiviert und die Öffentlichkeitsarbeit zur Gewinnung von zusätzlichem Personal aufgelegt.
· Speziell für Quereinsteigende wurde ein erfolgreiches Qualifizierungskonzept entwickelt.
Weitere Informationen und Begriffsdefinitionen auch online im Glossar Kindertagesbetreuung.