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Scharf: „Das Leid trifft uns mitten ins Herz“

Sozialministerin bei Abschluss der Reihe „80 Jahre Befreiung KZ Auschwitz“

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2025 hat sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal gejährt. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales hat im Rahmen seiner Radikalisierungsprävention einen Schwerpunkt auf das Gedenken an die Befreiung und gleichzeitig auf die Bedeutung für die Prävention gelegt. Die Europäische Janusz Korczak Akademie (EJKA) hat das ganze Jahr über die Reihe „Erinnerung leben – Zivilcourage zeigen“ veranstaltet. Nun fand im Sozialministerium die Abschlussveranstaltung statt.

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betont: „Wir halten Auschwitz im Bewusstsein – um der Opfer willen, um unserer Verantwortung willen. Die Vergangenheit mahnt uns, zu welchem Unrecht der Mensch fähig ist. Das Leid, das den Menschen in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern angetan wurde, trifft uns mitten ins Herz. Umso wichtiger ist das Gedenken. Erinnern heißt begreifen, was war, was ist, was werden kann.“ Scharf ging auch auf die aktuelle Lage ein: „Wir sehen die Anfänge. Wir erleben Antisemitismus – massenhaft, online wie offline. Für mich ist es unerträglich, wenn sich Jüdinnen und Juden nicht trauen, als jüdisch erkennbar zu sein. Deutschland muss für Jüdinnen und Juden sicher sein. An dieser roten Linie endet unsere Toleranz.“ Auch der erstarkende Rechtsextremismus treibt die Ministerin um: „Er bedroht unsere Demokratie. Dieses Tabu gilt für viele nicht mehr, das ist eine Gefahr für uns alle. Wieder öffnet sich ein Abgrund. Dem müssen wir uns mit aller Macht entgegenstellen.“

Die Präsidentin der EJKA, Eva Haller, erklärte: „Das Projekt ,Erinnerung leben - Zivilcourage zeigen‘ hat uns viele Facetten der erlebten Geschichte gezeigt. Besonders wichtig waren die Begegnungen und die Gespräche zwischen den Generationen. Die Fackel der Erinnerung wird weitergetragen als Mahnung, Auftrag und Hoffnung.“

Im Rahmen der ganzjährigen EJKA-Veranstaltungsreihe „Erinnerung leben – Zivilcourage zeigen“ wurde der Film „Irena‘s Vow“ gezeigt. Im Mittelpunkt steht eine Polin, die mehrere Jüdinnen und Juden versteckt und somit vor dem Holocaust gerettet hatte. Der Film zeigt, wie wichtig Zivilcourage ist, und wie viel ein einziger Mensch bewirken kann. Mit dem Film sollen vor allem Jugendliche für Geschichte und Erinnerungsarbeit sensibilisiert werden. In der Abschlussveranstaltung wurde auch diskutiert, wie die Erinnerungsarbeit der Zukunft aussieht – wie Jugendliche erreicht werden können, auch wenn es keine Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mehr gibt.

Zwischen 1940 und 1945 wurden 1,3 Millionen Menschen in das KZ Auschwitz deportiert und systematisch ermordet.