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Scharf: „Wir bauen Schutz und Beratung von Prostituierten weiter aus“

Kassandra e.V. erhält 320.000 Euro – Mobile Beratung jetzt auch in Südbayern

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Bayern verbessert den Schutz und die Beratung von Prostituierten. Die Angebote werden 2026 erstmals auch auf den südbayerischen Raum ausgedehnt. Dazu erhöht die Staatsregierung ihre Förderung. Das kündigt die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf an. „Ein niedrigschwelliges und unbürokratisches Beratungsangebot ist ein wichtiger Schlüssel, um Menschen, die in der Prostitution tätig sind, effektiv zu schützen und zu unterstützen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, mobile und aufsuchende Hilfsangebote weiter auszubauen. So erreichen wir Betroffene direkt und unbürokratisch“, betont die Ministerin.

Die Fachberatungsstelle Kassandra e.V. in Nürnberg wird nach den Worten Scharfs ihr mobiles Beratungsangebot nach dem Jahreswechsel neben weiteren nordbayerischen Städten auch auf den südbayerischen Raum ausweiten. „Kassandra wird künftig nicht nur in Städten wie Weiden, Ansbach, Neumarkt, Forchheim, Schwandorf und Cham präsent sein, sondern auch in Ingolstadt, Augsburg, Fürstenfeldbruck, Dachau und Landshut. Mit dieser Maßnahme gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt beim überregionalen Ausbau der mobilen Unterstützungsstruktur in ganz Bayern“, kündigt die Ministerin an.

Die Fachberatungsstelle Kassandra e.V. bietet neben mobiler Beratung vielfältige Unterstützungsangebote, beispielsweise im Rahmen eines offenen Kontakt-Cafés. Auch anonyme Online-Beratung können Prostituierte in Anspruch nehmen. Durch psychosoziale Begleitung, Deutsch- und Alphabetisierungskurse werden sie zudem bei einer möglichen beruflichen Neuorientierung unterstützt.

Kassandra e.V. berät und unterstützt bereits seit 1987 Menschen, die in der Prostitution tätig sind. Der Freistaat Bayern fördert den Verein seit 1998. „Die Erhöhung des Zuschusses von 267.000 Euro in diesem Jahr auf 320.000 Euro 2026 zeigt das kontinuierliche Engagement des Freistaats, den Zugang zu Beratung und Hilfe weiter zu verbessern“, betont Ministerin Scharf.