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11.01.2024: Rede von Staatsministerin Ulrike Scharf

Sozialpreis Landkreis Erding

„Stark sind die Menschen, die anderen helfen, ohne etwas zurückzuverlangen.“ [Unbekannt].

Heute ehren wir die stärksten Menschen im Landkreis. Menschen, die sich mit Hingabe für andere einsetzen. Und die nicht danach fragen, was sie dafür zurückbekommen.

Sehr geehrter Herr Landrat, lieber Martin Bayerstorfer!
Verehrte Festgäste!
Und vor allem:
Sehr geehrte Familie Kroker!
Sehr geehrte Frau Kober!
Herzlich willkommen beim Sozialpreis des Landkreises Erding!
So früh im Jahr und schon ein solches Highlight! Sie können sich vorstellen: Als Sozialministerin ist es meine schönste Aufgabe, engagierte Menschen auszuzeichnen. Noch dazu in meiner Heimat, hier im Landkreis.
Ich freue mich ganz besonders für Sie, liebe Preisträgerinnen, lieber Preisträger. Ich freue mich für den Landkreis, der von Ihrem Engagement profitiert.      Und für den Freistaat Bayern. Denn Ihr Engagement zeigt, dass unser soziales Bayern funktioniert. Gegenseitige Hilfe, Gemeinschaft, Solidarität: Ein gutes Miteinander erblüht dort, wo unsere Werte tief wurzeln. Der Staat hegt und pflegt diese Errungenschaften. Er sorgt für ein fruchtbares Umfeld: Wohlstand, eine gute Arbeitsmarktlage, ein sicheres soziales Netz. Bayern hat die niedrigste Arbeitslosenquote. Das höchste verfügbare Einkommen pro Kopf. Die höchste Zufriedenheit in Deutschland. Das kommt nicht daher, dass Politiker ihre Wünsche in Gesetze packen. Ein gutes Miteinander lässt sich nicht verordnen. Dass wir versuchen, die besten Samen zu säen, garantiert noch keine reiche Ernte. Dafür braucht es mehr. Es braucht vor allem: Licht und Luft zum Wachsen.

Liebe Preisträger!
Sie bringen den Menschen Licht. Sie geben ihnen Luft zum Atmen. Und schaffen Zusammenhalt in unserem Land. Sie machen unsere Heimat lebens- und liebenswert. Dafür rücken wir Sie heute in den Mittelpunkt: drei Charakterköpfe, die das Herz am richtigen Fleck haben.

Liebe Frau Kroker!
Lieber Herr Kroker!
Wenn das eigene Kind eine Behinderung hat, tragen Eltern eine besondere Verantwortung. Sie spüren den Wunsch, ihrem Nachwuchs das beste Leben zu ermöglichen. Jede Diagnose führt zu vielen Fragen bei den Eltern. Sie geben Antworten – kompetent, souverän, empathisch. Sie sind für die Familien da. Ihre Initiative „Kunterbunte Familien“ hat sich zu einer festen Größe im sozialen Netz vor Ort entwickelt. Ihr Verein bringt Menschen zusammen, die voneinander lernen, sich gegenseitig stärken, Mut machen.

Ganz besonders gefällt mir, dass Sie die Jugend ans Ehrenamt heranführen. Junge Inklusionshelfer verbreiten den richtigen Spirit: für ein inklusives Bayern. Ihr Engagement zeigt, wie weit wir kommen, wenn wir gemeinsame Ziele verfolgen.
Die Staatsregierung arbeitet daran, Bayern barrierefrei zu machen. Wir stärken Teilhabe. Wir haben unsere einzigartige Autismus-Strategie auf den Weg gebracht. Wir sorgen für einen inklusiven Arbeitsmarkt. Für genügend Angebote, damit Menschen mit Behinderung selbstbestimmt wohnen können. Jeder Euro, den wir in Inklusion und Barrierefreiheit investieren, macht unser Land gerechter, attraktiver, besser.

Aber auch hier gilt: Geld allein schafft kein Glück. Miteinander lachen, sich aufgenommen fühlen, wertgeschätzt – das ist es, was alle Menschen verbindet. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand eine Behinderung hat.

Liebe Frau Kroker!
Lieber Herr Kroker!
Sie folgen Ihrer Berufung und sind für andere da. Dafür gebührt Ihnen mein allergrößter Respekt.

Liebe Frau Kober!
Sie bringen den Menschen Licht in dunklen Stunden. Als Hospizhelferin begleiten Sie die Menschen auf ihrem letzten Weg.

Wenn es um Patientenverfügungen und Vollmachten geht, macht Ihnen niemand etwas vor. Sie geben Ihre Erfahrung als Krankenschwester und Pflegedienstleiterin an andere weiter. Der Christophorus Hospizverein Erding stand schon vielen Menschen bei den letzten Fragen zur Seite. Sie koordinieren die Hospizhelferinnen und Hospizhelfer. Und finden immer ein gutes Wort für sie. Das zeigt Ihre fürsorgliche Haltung auch denen gegenüber, die anderen helfen. So ein Ehrenamt im Hospiz kann belastend sein. Das lässt niemanden kalt. Wer Hilfe braucht, findet sie bei Ihnen. Sie denken zuerst an andere – ob beim BRK oder in der Hospizarbeit. Dass Sie sich gut in andere Menschen einfühlen können, kommt Ihnen auch bei Ihrer Aufgabe als ehrenamtliche Richterin zugute.

Liebe Frau Kober!
Ich verneige mich vor dem, was Sie täglich leisten.

Meine Damen und Herren!
An Tagen wie heute spüren wir den Herzschlag unseres Miteinanders ganz besonders. Über 40 Prozent aller Menschen über 14 Jahren in Bayern engagieren sich ehrenamtlich. Zum Glück auch hier bei uns: Der Landkreis Erding blickt auf eine blühende Ehrenamtslandschaft. Viele Menschen spüren erst in der Not, wie viele soziale Angebote es im Landkreis gibt. Eltern können sich zum Beispiel an die Erziehungsberatung beim Landratsamt wenden, wenn sie Unterstützung brauchen. Elternkurse schon in der Schwangerschaft, ambulante Hilfe, wenn sich das Baby nicht beruhigt, Hausaufgabenbetreuung. Alles kostenlos und kompetent. Der Fendsbacher Hof, der Menschen mit Behinderung fördert und betreut. Die Flüchtlingshilfe Erding, die Menschen beim Ankommen und bei der Integration hilft. Das Sophienhospiz als bundesweit einziges privat geführtes Hospiz. Wir können uns glücklich schätzen, dass sich die Menschen in unserer Heimat gerne engagieren.

Wenn mehr Menschen füreinander einstehen, können sie ihr eigenes Potenzial besser entfalten. Das macht glücklich, das stiftet Sinn. Und schafft einen Anreiz, sich selbst zu engagieren. Wer wüsste das besser als Sie!

Liebe Preisträgerinnen!
Lieber Preisträger!
Sie sind die besten Vorbilder, die wir haben können: Menschen, die selbstlos helfen, ohne erst nach Lohn zu fragen. Sie sind ein Gewinn für unsere Demokratie! Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihren außergewöhnlichen Einsatz. Und gratuliere Ihnen zum Sozialpreis des Landkreises Erding.

Herzlichen Glückwunsch!
Ich wünsche uns allen eine schöne Feier!