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Miteinander-Preis 2019

28 Projekte in der Endrunde

Ganz selbstverständlich miteinander leben und arbeiten – egal ob mit oder ohne Behinderung. Das ist das Ziel einer inklusiven Gesellschaft. Gemeinsam mit dem Radiosender Antenne Bayern würdigt das Bayerische Sozialministerium mit dem Miteinander-Preis Projekte aus allen Lebensbereichen, die mit vorbildlichem Engagement Inklusion leben. Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer: „Menschen mit Behinderung sind in erster Linie Menschen. Um diesen Gedanken zu festigen, ist es wichtig, Barrieren in den Köpfen abzubauen. Es ist beeindruckend, wie vielfältig die Lösungsansätze und wie engagiert die Beteiligten sind. Sie zeigen, dass die Inklusion in Bayern auf einem guten Weg ist.“

Schirmherrin des Miteinander-Preises ist Anna Schaffelhuber, 7-fache Goldmedaillengewinnerin bei den Winter-Paralympics. Der Preis ist insgesamt mit 14.000 Euro dotiert – sieben Projekte (in jedem Regierungsbezirk eines) werden ausgezeichnet. Die folgenden Projekte sind für die Endrunde nominiert:

Mittelfranken

  • Barrierefreier Umbau und Beratung für Menschen mit Behinderung in der Gemeinde Rednitzhembach – Alle knapp 7.000 Einwohner sollen barrierefrei und selbstbestimmt am Ortsleben teilhaben. Die Gemeinde investiert dazu jedes Jahr in Umbau- und Beratungsmaßnahmen.
  • „Theater Dreamteam“ des Fördervereins Theater Dreamteam – ein inklusives Theaterprojekt aus Nürnberg, in dem Menschen mit und ohne Behinderung Stücke entwickeln und auf die Bühne bringen.
  • „IKON – Intensiv-kooperierende Klassen Nürnberg“ der Jakob-Muth-Schule Nürnberg, ein privates Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und der Henry-Dunant-Schule – schon seit Jahren ein Vorzeigeprojekt für inklusiven Schulunterricht (Partnerklassenkonzept) und inklusive Nachmittagsbetreuung, auch in den Ferien.
  • „GEWO Gesundheitschallenge“ der Lebenshilfe Nürnberger Land e.V. – Menschen mit und ohne Behinderung treiben gemeinsam Sport, bleiben damit möglichst lange fit und mobil und erleben Gemeinschaft.

Niederbayern

  • „Miteinander mit und ohne Handicap“ der Motorradfreunde Gotteszell und der Rollstuhlsportgruppe Plattling – ein inklusives Tischtennisturnier, das seit 20 Jahren Berührungsängste abbaut und ein geselliges Miteinander möglich macht.
  • „Inklusionsolympiade“, ein Angebot der Offenen Behindertenarbeit Grafenau und dem Maltester Hilfsdienst – Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung bewältigen gemeinsam sportliche Herausforderungen. Das gemeinsame Herangehen an unterschiedliche Aufgaben, das Einbringen der persönlichen Fähigkeiten und der gemeinsame Erfolg machen Inklusion zum Erlebnis.
  • „Stufenlos“, ein Projekt des Jugendzentrums Passau mit der Offenen Behindertenarbeit – Jugendliche mit und ohne Behinderung können ihre Freizeit gemeinsam gestalten. Die Jugendlichen entscheiden selbst: wann, wo und wie sie Unterstützung durch Erwachsene wollen. 
  • „Needy“ der Fachklinik Schlehreut gGmbH – ein heilpädagogisches Ergänzungsangebot für Kinder von Müttern mit einer Suchterkrankung. Als Begleitperson erfahren die Kinder hier eine auf ihr Entwicklungsdefizit ausgerichtete Förderung.

Oberbayern

  • Die „Mindbreaker Disco“ der Erzdiözese München-Freising – ein langjähriges, regelmäßiges Discoangebot für Menschen mit und ohne Behinderung, bei dem jeder ungezwungen tanzen und sich frei bewegen kann.
  • Die „Freie Bühne München“ der Freien Bühne München e.V. – In diesem inklusiven Theater werden Menschen mit Behinderung im Bereich der darstellenden Künste für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert. So sollen ihre Stärken auch im öffentlichen Raum sichtbar werden.
  • „Wohn:Sinn – Plattform für inklusives Wohnen“ des Wohn:Sinn-Bündnis für inklusives Wohnen e.V. – eine Plattform für inklusives Wohnen, die das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich machen und die Wohnsituation von Menschen mit Behinderung verbessern will.
  • Die „Lesebrücke“ der Christoph-Kolumbus-Grundschule Ingolstadt – ein generationenübergreifendes Inklusionsprojekt. Grundschüler besuchen regelmäßig Seniorinnen und Senioren im nahegelegenen St- Pius Seniorenheim, lesen ihnen vor und basteln gemeinsam mit ihnen.

Oberfranken

  • „Inklusive Volkshochschule“, ein Angebot der Offenen Behindertenarbeit Bamberg – Alle Menschen bekommen Zugang zum Bildungsangebot der Volkshochschulen des Landkreises und der Stadt, etwa durch kostenlose Gebärdensprachdolmetscher, organisierte Fahrdienste oder ein Programm in leichter Sprache. Mitsprache und –gestaltung stehen im Mittelpunkt.
  • „Zammkumm Dooch Bayreuth“ des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes e.V., Bezirksverband Oberfranken – Das Projekt widmet sich jedes Jahr einem Lebensbereich der Inklusion, für den die Bevölkerung sensibilisiert werden soll. Heuer wurden Mitmachstationen zu Kunst und Kultur auf dem Stadtparkett angeboten und Museen im Durchführen inklusiver Führungen geschult.
  • „Gemeinsam gegen einsam“ des SiSoNetz Bürger helfen Bürgern e.V. – Ein Netzwerk von Anbietern sozialer Dienstleistungen aus Weidenberg. Auch und gerade Senioren und Menschen mit Behinderung bzw. Demenz sollen weiterhin am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben.
  • „Lebendes Schustermuseum“ der Werkstätten St. Joseph Burgkunstadt – Menschen mit Behinderung betreiben unter anderem das Schustermuseum der Stadt. Besucher bekommen einen Einblick in die Geschichte der Schuhfertigung und gleichzeitig in die Arbeit mit Menschen mit Behinderung.

Oberpfalz

  • „Wundernetz2 – gemeinsam stärker“, eine Kooperation unter Leitung der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e.V. – Menschen mit und ohne Behinderung gestalten eine Homepage, ein barrierefreies TV-Wundernetzmagazin mit inklusiven Reporterteams, Youtube-Filme und eine Zeitschrift in leichter Sprache.
  • „Netzwerk Inklusion Landkreis Tirschenreuth“ – ein Netzwerk für Inklusion, Teilhabe und Lebensqualität im ländlichen Raum. Ziel ist, Lebensbereiche wie Arbeit und Freizeit im Landkreis so zu gestalten, dass alle dazugehören, mitmachen und mitgestalten können.
  • „Wasserwachtgemeinschaft – mehr als nur Schwimmen!“ der Wasserwacht, Ortsgruppe Schwandorf – Das Projekt richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung bzw. Migrationshintergrund. Neben Schwimmen, Sport und Spiel kann auch bei anfallenden Arbeiten jeder, entsprechend seiner Fähigkeiten, einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten.
  • „ARIBO Hotel Erbendorf“ der GFH Gesellschaft für Freizeit- und Hoteleinrichtungen mbH – ein inklusives Hotel im Stil eines Kreuzfahrtschiffes. Jeder dritte Angestellte hat ein Handicap und trägt mit seinen Stärken zum inklusiven Hotelbetrieb bei. Außerdem ist jeder Gast mit all seinen Wünschen und Bedürfnissen willkommen.

Schwaben

  • „Un-behindert Natur erleben“ des Vereins Karibu e.V. – Auf dem Lern- und Erlebnisbauernhof in Sigmarszell versorgen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam die Tiere, erkunden die Natur und unternehmen weitere Freizeitaktivitäten. Gleichzeitig ist der Hof Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung.
  • Die beiden Inklusionshotels der Allgäuer Integrationsbetrieb –Hotel– gGmbH in Kempten – Zwei Tagungshotels, von denen eines komplett barrierefrei ist. Das Sozialprojekt ist auch Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung.
  • „Bewegende Klänge – Musik kennt keine Grenzen“ der Regens Wagner Stiftung Dillingen – Hörgeschädigte und Hörende verfassen gemeinsam einen Liedtext sowie einen Dokumentarfilm, verknüpfen dies unter fachkundiger Anleitung mit tänzerischen Elementen und führen die Gesamtperformance, unterstützt durch Musiker, auf.
  • „Die Bunten“ der Sing- und Musikschule Mozartstadt Augsburg – In dem Inklusionsorchester spielen Musikerinnen und Musiker mit und ohne Behinderung auf den unterschiedlichsten Instrumenten im Einklang.

Unterfranken

  • „KEK-Kids“ ein Projekt unter der Leitung der Lebenshilfe Schweinfurt – Kinder, Eltern und Kooperationspartner verfolgen gemeinsam einen ganzheitlichen Ansatz, um „Behinderung“ schon von klein auf als „normal“ wahrzunehmen.
  • „Ringen und Raufen nach Regeln“ – ein Angebot für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung in Aschaffenburg und Miltenberg. Durch das Raufen und gemeinsame Sport- und Bewegungsspiele werden die eigenen Grenzen und die der Anderen erkannt und der gegenseitige Respekt gefördert.
  • „Inklusiv! Gemeinsam arbeiten“ der Mainfränkischen Werkstätten GmbH – wohnortnahe und maßgeschneiderte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Im Mittelpunkt steht der Arbeitssuchende mit seinen persönlichen Wünschen und Vorstellungen.
  • „MiL – Mitten im Leben“ einer privaten Initiative – ein betreutes Beschäftigungsangebot für Menschen mit psychischer Erkrankung, die es auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besonders schwer haben. Die Arbeitsangebote werden auf den Einzelnen abgestellt.

Welches Projekt gewinnt, wird bei der feierlichen Preisverleihung am 11. November 2019 im Schloss Nymphenburg in München bekannt gegeben. Ministerin Schreyer: „Der Miteinander-Preis rückt inklusive Projekte ins Rampenlicht. Auch wenn es nur einen Gewinner pro Regierungsbezirk gibt: Alle Projekte zeigen, wie Teilhabe gelingen kann. Die großartigen Bewerbungen zeigen, dass das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in Bayern gelebt wird.“