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Jugend im Gespräch mit dem StMAS!

Keyvisual Jugendpiolitiktage

Am 27.06.2022 fand die Auftaktveranstaltung zu "Jugend im Gespräch mit...!" im StMAS statt.

 

Ablauf:

 

  • Begrüßung
  • Infos zum StMAS
  • Impuls durch den UN-Jugenddelegierten Franz Wacker
  • Austausch zu Themen des StMAS 
  • Gespräch mit Staatsministerin Ulrike Scharf und dem UN-Jugenddelegierten Franz Wacker 

 

Highlightfilm von "Jugend im Gespräch mit dem StMAS!"

 

 

Gruppenfoto der Teilnehmer und Teilnehmerinnen von "Jugend im Gespräch mit dem StMAS!"

Foto: StMAS/Alexander Göttert

Infos zum StMAS

 

Das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales ist eine der obersten Dienstbehörden in Bayern und wird mit der Abkürzung „StMAS“ benannt.

Als Ministerium unterstützt das StMAS zusammen mit der Staatskanzlei und den anderen Staatsministerien den Ministerpräsidenten und die Staatsregierung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.

 

Im StMAS gibt es folgende sechs Fachabteilungen:

  • Arbeit, berufliche Bildung, Arbeitsschutz
  • Inklusion von Menschen mit Behinderung
  • Generationenpolitik, Vertriebenenpolitk und Bürgerschaftliches Engagement
  • Familie und Jugend
  • Familienpolitik, Frühkindliche Förderung, Kinder- und Jugendhilfe
  • Frauenpolitik, Gleichstellung und Prävention

Für alle, die es noch genauer wissen wollen, hier klicken.

Für Eindrücke vom Veranstaltungstag schau dir das Graphic Recording an.

Eure Anliegen:

 

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

wir möchten uns ganz herzlich bei Euch für die Teilnahme an der Veranstaltung „Jugend im Gespräch mit dem StMAS!“, am 27. Juni 2022, bedanken.

Ihr habt Euch ausgetauscht, diskutiert, dabei neue Impulse eingebracht und Anliegen formuliert, die Euch besonders am Herzen liegen.

Euer Engagement zeigt deutlich, wie wertvoll und wichtig es ist, mit Euch noch stärker in den politischen Austausch zu treten.

Die Zeit seit der Veranstaltung haben wir genutzt, um uns intensiv mit Euren Ideen und Anliegen zu befassen.

Auf dieser Seite findet Ihr nun unsere Antworten auf Eure Impulse.

Wichtig dabei: Die Antworten können immer nur einen Ausschnitt abbilden und sind nicht final oder abschließend, da wir ständig für Euch daran weiterarbeiten.

Wir bitten ebenfalls um Verständnis, dass wir hier leider nicht konkret auf Vorschläge eingehen können, die nicht in unseren Zuständigkeitsbereich fallen. 

Eins ist sicher: Mit Eurem Einsatz beim Austausch habt ihr einen wichtigen Beitrag für die Jugend in Bayern, aber auch gesamtgesellschaftlich geleistet.

Dafür nochmals Danke!

Themen bei "Jugend im Gespräch mit dem StMAS!"

 

Angebote, die alle jungen Menschen erreichen

Im Rahmen des Bayerischen Aktionsplans „Jugend“ gibt es eine Reihe von innovativen Angeboten, mit denen wir alle jungen Menschen erreichen möchten, darunter z.B. der Hackathon #ideenfürdiejugend zusammen mit dem Jugendbudget und die Aktivierungskampagne. Mit der Aktion #JugendMITWirkung und den Digitalen Streetworkern bestehen auch bereits digitale Angebote für junge Menschen.

Sofern die Maßnahmen nicht von uns selbst umgesetzt werden, werden sie in der Regel in unserem Auftrag und in Abstimmung vom Bayerischen Jugendring K.d.ö.R. (BJR) durchgeführt. Alle Infos zum Aktionsplan und weiteren Maßnahmen findest Du hier. Darüber hinaus führt der BJR viele weitere Projekte, Aktivitäten und Maßnahmen für Kinder und Jugendliche auf Landesebene durch. Im Bereich der Medienpädagogik stellt das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis – viele Angebote und Projekte bereit. Zudem gibt es niedrigschwellige Angebote an Schulen (z.B. Jugendsozialarbeit an Schulen JaS).

Aber es kann immer noch mehr geben. Wir arbeiten daher bereits an der Entwicklung und Bereitstellung weiterer Angebote. Uns ist es ein großes Anliegen, alle jungen Menschen in Bayern über unsere Angebote zu informieren. Das StMAS ist vertreten auf Twitter, Instagram und Facebook. Folg uns dort gerne für noch mehr Informationen, damit Du nichts verpasst! Zudem kannst Du Dich zum Newsletter des StMAS anmelden. Auch über den Newsletter des BJR wirst Du umfassend und regelmäßig informiert.

Hier findest Du eine interaktive Karte, diese zeigt dir alle Angebote der Jugendarbeit in deiner Nähe. Die Kampagne „Dein Irgendwo“ ist Teil der bayernweiten Aktivierungskampagne. Seit Mai 2022 informiert auch die Partizipationswebsite der Bayerischen Staatsregierung über Angebote für alle Kinder und Jugendlichen.

Politische Bildung junger Menschen fördern

Mithilfe zahlreicher Veranstaltungen und Aktionen fördert die Bayerische Staatsregierung die politische Bildung junger Menschen und möchte politische Themen leichter verständlich machen. So z.B. durch die Bayerischen Jugendpolitiktage, die Teil des Bayerischen Aktionsplans „Jugend“ sind, und es jungen Menschen ermöglichen, sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Ressorts über jugendrelevante Themen auszutauschen und zu diskutieren. Und beim Bayerischen Tag der Jugend in Brüssel/Europa kannst Du mit Politikerinnen und Politikern ins Gespräch kommen und Dich aktiv einbringen.

Auch das Projekt „mehrWERT Demokratie – Demokratie (er)leben am Lernort Schullandheim“ des Wertebündnisses Bayern, an dem neben der Bayerischen Staatsregierung u. a. auch das Bayerische Schullandheimwerk e. V. beteiligt ist, hat die Förderung einer demokratischen Werthaltung bei Kindern und Jugendlichen zum Ziel. Konkrete Möglichkeiten der Partizipation werden dabei besprochen und erprobt.

Als wesentliche Aufgabe der Arbeitsgemeinschaft aller Jugendorganisationen in Bayern ist Jugendpolitik und Demokratie-Bildung auch eine Kernaufgabe des Bayerischen Jugendrings K.d.ö.R (BJR). Der Erlass jugendpolitischer Beschlüsse und die Verfolgung und Verankerung dieser Beschlüsse ist die originäre Aufgabe des BJR. Viele Fachveranstaltungen, Gremienarbeit und Projekte laden junge Menschen zur Beteiligung und aktiven Mitgestaltung ein. So fördert z.B. die U18 Wahlen, die der BJR in Bayern organisiert und durchführt, die selbstbestimmte Meinungsbildung und die Auseinandersetzung mit dem politischen System. Die U18-Wahlen werden immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin abgehalten und geben allen Minderjährigen die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben.

Auch die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit stellt zahlreiche Informationsangebote (z.B. Podcasts) bereit. Weitere Beispiele für Veranstaltungen und Informationskanäle: Lange Nacht der Demokratie; logo! aktuelle Nachrichten aus aller Welt für Kinder und Jugendliche verständlich erklärt, auch online unter https://www.zdf.de/kinder/logo; zahlreiche Programme und Aktionen des Bayerischen Landtags für Kinder und Jugendliche; auf der Homepage des Bayerischen Landtags können beispielsweise die Plenarsitzungen der bayerischen Volksvertretung per Livestream verfolgt werden, daneben gibt es weitere Videos, Bilder und Podcasts mit weiterführenden Informationen.

Die an uns herangetragene Idee eines eigenen Wahlfachs zu politischer Bildung nehmen wir für die Veranstaltung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) gerne mit.

Jugendverbände stärker einbinden, vernetzen und fördern

Für die Bayerische Jugendarbeit und die Förderung der Jugendverbände bestehen beste Rahmenbedingungen. Im Haushaltsjahr 2022 werden (inkl. Corona-Sondermittel) über 37,8 Mio. € für die Jugendarbeit zur Verfügung gestellt. Davon erhält der Bayerische Jugendring K.d.ö.R. (BJR), der mit der Wahrnehmung der Aufgaben des überörtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe für den Bereich der Jugendarbeit beauftragt ist, vom Freistaat Bayern über 27,1 Mio. €. Von diesen Mitteln wird der weit überwiegende Teil für die Jugendarbeit und an die Jugendorganisationen in ganz Bayern als Fördermittel weitergegeben. Der BJR stellt somit, finanziert aus dem Kinder- und Jugendprogramm der Bayerischen Staatsregierung, z.B. zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung.

Die wohl stärkste Einbindung von Jugendverbänden ermöglicht die bundesweit einmalige Doppelstellung des BJR: einerseits ist er die Interessensvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Bayern und Dachverband der Jugendverbände, andererseits ist er mit den wesentlichen Aufgaben des überörtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe auf dem Gebiet der Jugendarbeit beauftragt. So befassen sich von Jugendorganisationen gewählte Gremien des BJR mit Aufgaben, die in anderen Bundesländern von staatlichen Behörden ausgeführt werden.

Zudem sind Vertreter des BJR in zahlreichen wichtigen Gremien auf Bundes- und Landesebene vertreten. Sogar in Brüssel hat der BJR ein eigenes Büro. Die Vernetzung der Jugendverbände untereinander geschieht z.B. durch die BJR-Vollversammlung, das höchste Gremium des BJR. Sie diskutiert zwei Mal jährlich über grundlegende Fragen und Belange von Jugendarbeit und Jugendpolitik. Die Delegierten der Mitgliedsverbände beschließen dabei die landesweiten Leitlinien und den Haushalt des BJR. Darüber hinaus besteht der aus der Vollversammlung gewählte Landesvorstand aus Vertreterinnen und Vertretern der Jugendorganisationen. Der BJR lädt junge Menschen durch Veranstaltungen, Workshops und themenbezogene Arbeitsgremien zu den unterschiedlichen Handlungsfeldern und jugendpolitischen Themen dazu ein, sich zu beteiligen und zu vernetzen.

Besonders wichtig ist zudem, dass zum BJR auch alle 96 Stadt- und Kreisjugendringe sowie sieben Bezirksjugendringe gehören. Du kannst also direkt bei Dir vor Ort durch die Jugendorganisationen und Jugendringe mitwirken.

Den Hinweis der stärkeren Einbindung von Jugendverbänden werden wir weiter berücksichtigen. Durch das Besuchsprogramm für außerschulische Jugendgruppen ist dies bereits möglich. Auch dieses ist Teil des Bay. Aktionsplans „Jugend“. Ein weiteres Bespiel für ein Vernetzungsformat und die Einbindung ist der Austausch des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend Bayern) mit den Landtagsvertreterinnen und -vertretern.

Mitbestimmung der Jugend stärken („offenes Ohr“)

Ziel des Bayerischen Aktionsplans „Jugend“ ist es, die Meinungsbildung junger Menschen zu fördern und wertzuschätzen, in verstärkten Dialog mit der Jugend zu treten und deren Forderungen noch ernster zu nehmen. Dieses Ziel verfolgen wir z.B. mit der Aktion #JugendMITWirkung und den Bayerischen Jugendpolitiktagen. Zahlreiche weitere Angebote zur Partizipation findest Du zudem unter https://www.partizipation.bayern.de/, darunter z.B. auch die jährlich stattfindende Kinder- und Jugendkonferenz Bayern, die die Meinungen, Anliegen sowie Wünsche der – zuletzt rund 70 – Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Mittelpunkt stellt.

Über die Mitwirkungsmöglichkeiten im BJR, inkl. seiner Kreis-, Stadt- und Bezirksjugendringe und den Jugendorganisationen auf allen Ebenen gewährleisten die Strukturen der Jugendarbeit in Bayern nicht nur ein offenes Ohr, sondern sind auch das Sprachrohr in die Öffentlichkeit und die Politik für Deine Anliegen.

Mit dem Fachprogramm "Demografie und Partizipation" des Bayerischen Jugendrings K.d.ö.R. (BJR) werden zudem Aktivitäten aus Mitteln des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsregierung gefördert, die sich mit den Auswirkungen und Herausforderungen des demografischen Wandels befassen und die Partizipation junger Menschen fördern.

 

Sichtbarkeit und Informationen zu Ehrenämtern erhöhen

Aktuell erarbeitet die lagfa bayern e.V. in Kooperation mit Aktion Mensch unter Beteiligung des StMAS eine Engagementplattform, um niederschwellige Informationen über Ehrenämter zu bieten und die Suche nach einem passenden Ehrenamt zu erleichtern. Zeitgleich befindet sich die Website des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern (LBE) im Relaunch. Diese bietet vertiefende Informationen rund um das Thema Ehrenamt und Bürgerschaftliches Engagement.

Einbindung von Ehrenämtern in den schulischen Kontext

Das LBE (Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern) bietet in Kooperation mit dem StMAS an teilnehmenden Schulen „Lernen durch Engagement“ an. Dies ist eine Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement von Schülern mit fachlichem Lernen verbinden. Hierbei wird das Engagement im Unterricht geplant, reflektiert und mit Inhalten der Lehrpläne verknüpft.

Ehrenämter inklusiv gestalten

Die lagfa bayern e.V. hat hierzu in Kooperation mit dem StMAS das Projekt „Teilhabe durch Engagement“ ins Leben gerufen, um die Inklusion im Ehrenamt zu fördern. Darüber hinaus bieten auch die Projekte „Miteinander leben – Ehrenamt verbindet“ (Ehrenamt von und für Menschen mit Migrationshintergrund) als auch der Ausbau der Infrastruktureinrichtungen zu „Zentren für lokales Freiwilligenmanagement“ die Möglichkeit, bislang im Ehrenamt unterrepräsentierte Gruppen zu fördern. 

Ehrenamt auch digital

Die neu erarbeitete Engagementplattform (s.o.) bietet auch die Möglichkeit nach digitalen Ehrenämtern zu suchen.

Ehrenamtskultur stärken und Nachwuchs fördern

Folgende Förderprogramme zur Stärkung der Ehrenamtskultur sind beim StMAS angesiedelt:

Ansehen von Ehrenamt steigern 

Die vielen engagierten Ehrenamtlichen verdienen Anerkennung und Wertschätzung für ihren Dienst am Gemeinwohl. Deshalb stärkt der Freistaat Bayern die Anerkennungskultur. Als sichtbares Zeichen der persönlichen Anerkennung für ein besonderes, über einen längeren Zeitraum geleistetes Engagement gibt es in Bayern die Bayerische Ehrenamtskarte Im Scheckkartenformat, personalisiert und mit dem Logo des jeweiligen Landkreises/der jeweiligen kreisfreien Stadt ausgestattet ist die Ehrenamtskarte ein persönliches "Dankeschön“ für den geleisteten Einsatz für die Gesellschaft egal in welchem Engagementfeld. Zusätzlich sind mit der Ehrenamtskarte viele Vergünstigungen für die Ehrenamtlichen verbunden.

Auch die Jugendleiter/In-Card (Juleica) soll die gesellschaftliche Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement zum Ausdruck bringen. Sie ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Sie dient zur Legitimation und als Qualifikationsnachweis der Inhaberinnen und Inhaber und verschafft (regional differierende) Vergünstigungen. Ehrenamtliche, die sich regelmäßig in einem bestimmten zeitlichen Umfang engagieren, können auch den Ehrenamtsnachweis Bayern erhalten. Neben der Anerkennung ist er auch ein Nachweis und eine Bestätigung für das ehrenamtliche Engagement und kann damit den Ehrenamtlichen in seinem beruflichen Werdegang unterstützen.

Bei Schülerinnen und Schülern besteht die Möglichkeit, das ehrenamtliche Engagement am Schuljahresende zu würdigen. Schulisches Engagement kann mit einer Bemerkung im Jahreszeugnis und ehrenamtlicher, freiwilliger Einsatz, der außerhalb des schulischen Bereichs erfolgt, durch ein entsprechendes Beiblatt zum Zeugnis anerkennend hervorgehoben werden.

 

Zusammenhalt und Zivilcourage stärken

Die Errungenschaften unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft prägen maßgeblich den hohen Lebenswert im Freistaat Bayern. Demokratie, Pluralismus, Meinungsfreiheit, Toleranz und Gleichberechtigung sind die Grundpfeiler unseres friedlichen Zusammenlebens und damit auch Leitbild für die Radikalisierungsprävention.

Um dieses friedliche Zusammenleben zu sichern, verfolgen wir in Bayern einen einzigartigen, ganzheitlichen Ansatz im Kampf gegen Extremismus. Egal ob rechtsextremistisch, linksextremistisch, islamistisch oder phänomenübergreifend antisemitisch: Durch zielgruppenspezifische und flächendeckende Präventionsarbeit setzen wir bereits bei der Verhinderung von Radikalisierung an. In enger Abstimmung mit den Maßnahmen der Deradikalisierung in Bayern bieten wir dem Extremismus so auf vielfältigen Wegen die Stirn und stärken den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

Extremistische Strömungen lehnen unsere Kultur des Zusammenlebens ab. Deshalb stellt jede Form von Extremismus eine Bedrohung für unsere Gesellschaft dar. Die Radikalisierungsprävention setzt daher in allen Extremismusbereichen an. Nur so erreichen wir das Ziel, menschenverachtenden Ideologien den Nährboden in Bayern zu entziehen. Daneben beschäftigen wir uns phänomenübergreifend mit Antisemitismus und Verschwörungstheorien aus den extremistischen Bereichen.

Mit unseren Förderprojekten statten wir die bayerische Bevölkerung mit dem effektivsten Handwerkzeug gegen Radikalisierung aus: kritischem Denken und Zivilcourage. Unsere Angebote entwickeln wir passgenau für spezifische Zielgruppen wie beispielsweise Geflüchtete oder Mädchen.

Das Projekt „Einmischen“ des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement setzt bei der Förderung politischen Engagements junger Menschen an. Teilnehmende Schülerinnen und Schüler können u.a. im Problembereich „Demokratiegefährdung und Extremismus“ ein eigenes Engagementprojekt in ihrem Umfeld realisieren. Dadurch stärken die Jugendlichen ihr eigenen Bewusstsein für gesellschaftliche Probleme, erfahren demokratische Werte und verankern die Radikalisierungsprävention an ihren Schulen. Die Förderung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

Im Herbst 2019 startete das Bayerische Schullandheimwerk das bayernweite Projekt „Engagement und Protest zwischen Legalität und Illegalität“. Im Rahmen des Bildungsprogramm mehrWERT Demokratie nimmt es sich der Frage an, wo die Grenze zwischen legalem und illegalem Protest in unserer Demokratie verläuft. Junge Menschen sollen in ein- oder mehrtägigen Workshop-Formaten in ihrem Engagement gestärkt und gleichzeitig für die Gefahren – auch einer Unterwanderung durch linksextremistische Kräfte – sensibilisiert werden.

Unsere Projekte der Radikalisierungsprävention findest Du auf unserer Homepage.

Gespräche suchen und Dialog fördern

Wesentliche Säulen der Radikalisierungsprävention des StMAS sind die Vernetzung, Beratung und Information. Wir setzen dabei insbesondere auf eine enge Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft sowie die Stärkung des interkulturellen Dialogs: Die vom StMAS geförderte Fachstelle zur Prävention religiös begründeter Radikalisierung ufuq.de informiert und berät landesweit Einrichtungen der Bildungs- und Jugendarbeit, kommunale Verwaltungen und zivilgesellschaftliche Akteure im pädagogischen Umgang mit demokratie-, freiheits- und islamfeindlichen Einstellungen. Neben Aus- und Fortbildungsangeboten für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, bietet sie im Rahmen eines Peer-to-Peer-Ansatzes auch Workshops von Jugendlichen für Jugendliche an.

Prävention passiert vor Ort. Deshalb rückt Bayern die Kommunen in den Blick der Präventionsarbeit. Die kommunalen Präventionsnetzwerke in Nürnberg, Würzburg und Bamberg gewährleisten, dass Extremismus in den Kommunen keinen Platz hat, unsere Projekte in der Fläche wirken und kommunale Akteure vernetzt arbeiten.

Seit 2018 wird das Projekt ReThink: Freiheit beginnt im Kopf des Trägers MIND prevention bayernweit durchgeführt. Das Projekt richtet sich speziell an Jugendliche mit eigener Migrations- und/oder Fluchterfahrung. Aktiviert durch Theaterszenen tasten sich die Jugendlichen an kritisches Denken und die Reflexion der eigenen kulturellen und gesellschaftlichen Prägung heran. Qualifizierte Teams mit eigenem Migrationshintergrund begleiten die Treffen, ermöglichen die Begegnung auf Augenhöhe und schaffen das nötige Vertrauen für offene Diskussionen. Sie sind sensibilisiert für Antisemitismus aus dem arabischen Kulturraum sowie häufig in Patriarchaten tabuisierte Themen wie Gleichberechtigung und Männlichkeitskonzepte.

Das Projekt YouthBridge: Jugend Baut Brücken München der Europäischen Janusz Korczak Akademie wirkt gegen alle Formen von Antisemitismus und Radikalisierungen. Jugendliche aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen und religiösen Kontexten werden zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet, die anschließend für andere Jugendliche als Vorbilder wirken sollen. Als solche wirken sie innerhalb ihrer Community Antisemitismus und Radikalisierungen entgegen und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Seit 2019 wird das Projekt „Mit Davidstern und Lederhose – Jüdische G’schichtn on Tour“ der Europäischen Janusz Korczak Akademie gefördert. Ziel des Projektes ist es, über eine interaktive Wanderausstellung den Austausch mit jüdischen Menschen zu fördern und jüdisches Leben zu vermitteln. Kunst aus dem jüdischen Kontext und ein vielfältiges Rahmenprogramm ermöglichen eine Begegnung mit jüdischem Leben in Bayern.

Im Projekt „Blickwechsel - Antisemitismuskritische Bildung für Ehrenamtliche und Interessierte in Bayern“ werden durch das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern (LBE) in Zusammenarbeit mit den israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern Seminartage für Ehrenamtliche in Bayern entwickelt und durchgeführt. Vor Ort tauschen sich Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Bereich des bürgerschaftlichen Engagements mit jüdischen Gemeinden aus und stärken ihr Bewusstsein für sowie ihre Handlungsoptionen gegen Antisemitismus.

Mit dem Fortbildungsangebot "Erkennen - Entschlüsseln - Sensibilisieren" für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bereich der Antisemitismusprävention leistet das Max Mannheimer Studienzentrum mit seinem passgenauen Angebot einen wichtigen Beitrag in der Bildungs- und Präventionsarbeit gegen Antisemitismus. Das Bildungsangebot zielt auf die Professionalisierung der pädagogischen Fachkräfte im Bereich der Antisemitismusprävention: die Sensibilisierung für Antisemitismus, die Reflexion eigener Standpunkte und die Entwicklung einer professionellen Haltung gegen Antisemitismus.

Vereinfachung der politischen Teilhabe

Im Rahmen des Bayerischen Aktionsplans „Jugend“ gibt es innovative Angebote, mit denen wir u.a. alle jungen Menschen niedrigschwellig an politischen Entscheidungsprozessen teilhaben lassen möchten, darunter z.B. die Bayerischen Jugendpolitiktage und der Bayerische Tag der Jugend in Europa/Brüssel. Hier können junge Menschen mit Politikerinnen und Politikern ins Gespräch kommen und werden gehört.

Auch die U18 Wahlen, die der BJR organisiert und durchführt, fördern die selbstbestimmte Meinungsbildung und die Auseinandersetzung mit dem politischen System. Diese finden immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin statt und geben allen Minderjährigen die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Zudem stellt die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit zahlreiche Informationsangebote (z.B. Podcasts) bereit.

Mehr Informationen zur Beteiligung junger Menschen findest Du auch bei den Antworten zum Thema „Jugendarbeit – Jugendpolitik“.

Mehr politische Veranstaltungen für Jugendliche

Mit den Bayerischen Jugendpolitiktagen, dem Bayerischen Tag der Jugend in Europa/Brüssel und auch den außerschulischen Besuchsprogrammen im StMAS sowie den U18-Wahlen gibt es bereits einige politische Veranstaltungen für junge Menschen, die wir stetig ausbauen möchten. Denn die politische Teilhabe junger Menschen ist wichtig.

Im Rahmen der von der Radikalisierungsprävention geförderten Projekte werden regelmäßig Veranstaltungen und Workshops für Jugendliche angeboten. Hinweisen möchten wir hier etwa auf die Veranstaltungen des Projektes „YouthBridge: Jugend baut Brücken München“ der Europäischen Janusz Korczak Akademie und auf die Workshops der Fachstelle zur Prävention religiös begründeter Radikalisierung ufuq.de.

Jugendgerechte Politik fördern

Mit den niedrigschwelligen Angeboten des Aktionsplans „Jugend“ möchten wir möglichst viele junge Menschen erreichen. Auch die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeitstellt zahlreiche jugendgerechte Informationsangebote (z.B. Podcasts) bereit.

Weitere Infos findest Du auch bei den Antworten zum Thema „Jugendarbeit und Jugendpolitik“.

Niedrigschwellige Hilfsangebote

Zusätzlich fördert das StMAS maßgeschneiderte, flächendeckende und niedrigschwellige Beratungs- und Betreuungsangebote sowie zivilgesellschaftliche Initiativen:

Das Sozialministerium fördert die Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus (LKS). Sie koordiniert Lösungs- und Beratungsangebote zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Dazu zählen drei regionale Beratungsstellen mit Mobilen Beratungsteams für Fachkräfte, Eltern und Angehörige rechtsextrem orientierter Jugendlicher sowie der Verein B.U.D. – Beratung, Unterstützung und Dokumentation in der Opferberatung.

Das StMAS fördert seit Herbst 2018 die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern. Sie fungiert als niedrigschwellige Meldestelle für antisemitische Vorfälle in Bayern und dokumentiert diese anonym – auch unterhalb der Straffälligkeit. Darüber hinaus leistet RIAS Bayern praktische Unterstützung für Betroffene bei der Anzeigenstellung und bei der Vermittlung von weitergehenden Unterstützungsangeboten. Mit Informationsveranstaltungen sowie fachlichen Veröffentlichungen trägt RIAS Bayern zur Sensibilisierung der Gesellschaft bei.

Die vom StMAS geförderte Fachstelle zur Prävention religiös begründeter Radikalisierung ufuq.de informiert und berät landesweit Einrichtungen der Bildungs- und Jugendarbeit, kommunale Verwaltungen und zivilgesellschaftliche Akteure im pädagogischen Umgang mit demokratie-, freiheits- und islamfeindlichen Einstellungen.

Bessere Regulierung im Netz

Radikale Gruppierungen nutzen vermehrt Soziale Medien als Plattform zur Verbreitung rechtsextremer und verschwörungsideologischer Inhalte. Sie docken gezielt an Mediengewohnheiten von Kindern und Jugendlichen an. Dabei können sie weitestgehend anonym Kinder und Jugendliche auf gängigen jugendrelevanten Plattformen oder auf Ausweichplattformen wie Telegram indoktrinieren und bereits im Kindesalter erste Weichen für eine mögliche Radikalisierung stellen. Das Internet muss daher als Betätigungsfeld für radikale Gruppierungen weiterhin höchste Aufmerksamkeit erhalten.

Zuständig für die Überwachung der Einhaltung der Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) ist die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), die als Organ der Landesmedienanstalten die zentrale Aufsicht über das Internet führt. Die KJM entscheidet auch über Maßnahmen (zum Beispiel Beanstandung, Untersagung, Sperrung gegen Provider, Bußgeld bis zu 500.000 EUR), die im Falle eines Verstoßes getroffen werden. Vollzogen werden diese Maßnahmen von den Landesmedienanstalten wie in Bayern der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien – kurz BLM. Die Landeszentrale kontrolliert stichprobenartig Hörfunk -, Fernseh - und Internetangebote auf mögliche Verstöße gegen den JMStV. Es muss sich hierbei um Internetseiten von Anbietern mit Sitz in Bayern oder Radio - und TV -Sender, die von der BLM genehmigt wurden, handeln.

Wer im Internet auf rechtlich bedenkliche Inhalte stößt, kann ein Beschwerdeformular der BLM ausfüllen oder den möglichen Verstoß auf jugendschutz.net,  dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet, über ein dort zur Verfügung gestelltes Formular melden.

Radikale Gruppierungen nutzen im Netz das Influencing als zielgerechtes Marketing für die Verbreitung von menschenverachtenden Ideologien. Mit scheinbar harmlosen Inhalten sprechen sie gezielt Jugendliche und junge Menschen an, um demokratiefeindliche Statements und ihr verschwörungsideologisches Weltbild zu verbreiten.

Im Bereich der Radikalisierungsprävention setzt das StMAS daher auf die Stärkung der Medienkompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dazu wurden bereits Modellprojekte des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis wie „bildmachen“, „Aktiv gegen Vorurteile“ und „kampagnenstark“ speziell für Jugendliche und junge Menschen gefördert, um ihnen einen reflektierten Umgang insbesondere in den sozialen Medien zu ermöglichen. Ein weiteres vom JFF durchgeführtes Projekt – die partizipative Internetplattform www.webhelm.de – setzt auf Aufklärung über Radikalisierungsphänomene im Netz und bietet Jugendlichen, Fachkräften der Jugendhilfe sowie Erziehungsberechtigten passende Lösungsstrategien an.

Radikal im Netz- Extremismus-Prävention und digitale Medien: Das im Herbst 2022 startende Modellprojekt im Bereich der Radikalisierungsprävention legt den Fokus nunmehr auf die Schulung pädagogischer Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sowie Jugendarbeit, um besser in der Fläche zu wirken. Ziel ist die Entwicklung und Durchführung eines Fortbildungsangebots mit entsprechenden Handreichungen für Fachkräfte. Hierbei wird nicht nur das notwendige grundlegende Wissen zur Radikalisierungsprozessen vermittelt, sondern auch konkrete Einblicke in die digitale Welt gewährt. 

 

Aufklärung, Sensibilisierung und Entstigmatisierung

Einsamkeit kann grundsätzlich alle Bevölkerungsgruppen unabhängig von Alter oder sozialem Status betreffen. Auch Kinder und Jugendliche können von Einsamkeit betroffen sein.

Einsamkeit ist objektiv nur schwer zu erfassen. Denn bei Einsamkeit handelt es sich um das subjektive Gefühl des Alleinseins. Einsamkeit ist damit auch vom eigenen Empfinden und von den eigenen Erwartungen abhängig. Es gibt Menschen, die viele soziale Kontakte haben, sich aber dennoch einsam fühlen. Andere wiederum fühlen sich auch mit wenigen sozialen Kontakten nicht einsam, denn das individuelle Empfinden ist von Mensch zu Mensch verschieden. Das Gefühl der Einsamkeit wird meist dann problematisch, wenn es zu einem Dauerzustand wird und zu sozialer Isolation führt. Dies kann sowohl in den individuellen Lebensumständen begründet sein und / oder auch strukturelle Ursachen haben, wie beispielsweise eine eingeschränkte Mobilität. Eine Stigmatisierung muss vermieden werden.

Die Einschränkungen, die zur Bekämpfung des Pandemie-Geschehens getroffen werden mussten, hatten direkte Auswirkungen auf die sozialen Kontakte junger Menschen. Kita- und Schulschließungen haben Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien in Bayern oft belastet. Gleichwohl ist nicht eindeutig belegbar, dass hierdurch die Einsamkeit i.S. manifestierter/dauerhafter Einsamkeit zugenommen hat. Die Studie „Kind sein in Zeiten von Corona“ des Deutschen Jugendinstituts geht beispielsweise davon aus, dass die meisten Kinder die aus der Corona-Pandemie resultierenden Herausforderungen gut bewältigen konnten.

Maßnahmen der Staatsregierung gegen Einsamkeit junger Menschen

Die Staatsregierung ergreift eine Vielzahl an Maßnahmen, die Einsamkeit vorbeugen bzw. entgegenwirken sollen, indem sie für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fördern. Beispielhaft werden genannt:

  • Die Kinder- und Jugendhilfe hat das Ziel, Kinder und Jugendliche in allen Lebenslagen stark zu machen. Starke und resiliente Kinder und Jugendliche haben die besten Voraussetzungen, nicht von Einsamkeit betroffen zu sein, auch im späteren Leben.
  • Eine wichtige Anlaufstelle für die individuellen Probleme von Schülerinnen und Schülern sind die Fachkräfte der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). Die JaS hat die Aufgabe, sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen niedrigschwellig zu unterstützen.
  • Auch die Jugendarbeit bietet insgesamt ein Feld sozialen Lernens, das jungen Menschen die eigenverantwortliche Entwicklung ihrer Persönlichkeit und das Hineinwachsen in die Gesellschaft erleichtert. Insbesondere das Thema Teilhabe kommt in der Jugendarbeit in unterschiedlichen Facetten vor und wird hier vor allem vom Bayerischen Jugendring K. d. ö. R. (BJR) in vielfältiger Weise behandelt.

Die nächsten Schritte

Die Staatsregierung setzt sich im Rahmen des bundesweit agierenden „Kompetenznetzes Einsamkeit (KNE)“ gemeinsam mit dem Bund für eine weitere Sensibilisierung, Aufklärung und Bekämpfung von Einsamkeit ein. Hier wird Bayern die im Austausch mit Euch genannten Themen und Vorschläge einbringen und in Zusammenarbeit mit den Stake-Holdern weiterverfolgen.

 

 

Mehr Aufklärung und Sensibilisierung

 

Rollenbilder

Typisch Mädchen, typisch Junge? Einengende oder Freiraum lassende Rollenbilder von Eltern, Lehrkräften und anderen Betreuungspersonen beeinflussen Kinder schon früh in ihrem Verhalten und ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Die Leitstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern im StMAS fördert daher Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher zu Gendersensibilität und Medienkompetenz in Kita und Hort. Unter der Federführung der Medienwissenschaftlerin und -pädagogin Dr. Maya Götz wurden Fortbildungsmodule zum Thema Gendersensibilität im Hort und in der Kita entwickelt. Diese dienen zur selbstständigen Weiterbildung für Erziehende und fördern das pädagogische Verständnis im geschlechtergerechten Umgang mit Mädchen und Jungen und in ihrer Identitätsentwicklung sowie die Überwindung traditioneller Rollenbilder. Welchen besonderen Herausforderungen Mädchen und Jungen heutzutage ausgesetzt sind und wie präsent dabei Medien- und andere Konsummöglichkeiten sind, wird in praxisnahen Beispielen erläutert. Nähere Informationen sowie die Online-Fortbildung für Netzwerkerinnen und Netzwerker findest Du auf der Website „Mädchen und Jungen stärken“.

Traditionelle Rollenbilder von Frauen und Männern beeinflussen auch immer noch die Berufs- und Studienwahl, dabei sollten hier allein die persönlichen Interessen und Begabungen ausschlaggebend sein. Mit Unterzeichnung der sogenannten „Klischeefrei-Vereinbarung“ am 10. Februar 2021 wurde das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales als erstes bayerisches Ministerium Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei, ein Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung zur Förderung der Berufswahl ohne Geschlechterklischees unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender (Richterin am Verwaltungsgericht Berlin und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier). Die Initiative Klischeefrei bietet Lehrkräften in ihrer Infothek eine ganze Reihe von Informationen und Materialien rund um eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl. Für Jugendliche (und Erwachsene) steht außerdem das Klischeefrei Quiz – ein etwas anderes Ratespiel zum Thema klischeefreie Berufs- und Studienwahl – als interaktives pdf zum Download zur Verfügung.

Gerade jungen Menschen möchten wir die nötige Unterstützung bei der Berufswahl bieten. Die Aktionstage „Girls‘Day“ und „Boys‘Day“ sind ein Beispiel dafür. Die Schülerschaft ab der fünften Jahrgangsstufe bekommt an diesen Tagen die Möglichkeit, Einblicke in die geschlechtergerechte Berufsorientierung zu erhalten. Bayerische Schulen, Unternehmen, Hochschulen, Arbeitsagenturen, Kommunen und viele weitere Stellen bieten Informationen und Schnupperangebote für Jugendliche, um verschiedenste Berufe kennenzulernen. Am 28. April 2022 hat das StMAS unter dem Titel „Radio, Solartechnik und Mandelmilch“ erstmals ein eigenes Programm zum Girls’Day angeboten. Sieh' dir doch mal den Film zu unserem Girls’Day an!

LSBTIQ

Ein selbstbestimmtes, angst- und gewaltfreies Leben für LSBTIQ-Personen muss überall in Bayern selbstverständlich sein. In der Stadt oder auf dem Land. Neben Fortbildungen für Fachkräfte, Beratungen und Anlaufstellen für LSBTIQ ist uns die Wissensvermittlung zu sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität wichtig. Daher bietet die Bayerische Staatsregierung den Schulen in Bayern ab November 2022 z.B. die Möglichkeit, Aufführungen der Comedy-Show „Homologie mit Malte Anders“ zu buchen. Die Show, die sich auf kabarettistische Weise mit dem Thema Homosexualität auseinandersetzt, ist für Klassen ab Jahrgangsstufe 8 geeignet. Nähere Informationen findest Du hier.

Menschen mit Behinderung

Ziel der bayerischen Politik für Menschen mit Behinderung ist eine inklusive Gesellschaft. Menschen mit und ohne Behinderung sollen von Anfang an gemeinsam in allen Lebensbereichen selbstbestimmt leben und gleichberechtigt zusammenleben. Niemand darf aufgrund einer Behinderung benachteiligt werden. Dazu zählt der diskriminierungsfreie Zugang zum allgemeinen Bildungssystem. Ziel ist, dass Kinder möglichst unter gleichen Voraussetzungen aufwachsen und lernen können. Von der Kindertageseinrichtung über die Schule bis zum Studium. Auch später, im Arbeitsleben, ist Gleichberechtigung die Basis für persönlichen Erfolg. Gerade für Menschen mit Behinderung verspricht die Teilhabe am Arbeitsleben einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft und bringt soziale Anerkennung.

Menschen mit Behinderung müssen die Möglichkeit haben, ihre Wohnform frei zu wählen. Dazu zählt auch, wo und mit wem sie leben. Heutzutage gibt es unterschiedliche Wohnmodelle und -formen, die ein gleichberechtigtes Leben in der Gesellschaft ermöglichen. Gleichberechtigung betrifft alle Lebensbereiche. Sie fängt bei einer guten gesundheitlichen Versorgung an und geht bis zu vielfältigen Freizeit- und Tourismusangeboten, die auf Menschen mit Behinderung abgestimmt sind.

Oberstes Ziel ist, dass Menschen mit Behinderung in den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, steht die Schärfung des Bewusstseins für die Belange von Menschen mit Behinderung an erster Stelle. Denn ohne die Akzeptanz der Gesellschaft und das Miteinander-leben-Wollen ist Inklusion nicht möglich. Hinweisen möchten wir in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Initiativen „Bayern barrierefrei“ und „Arbeitswelt inklusiv“.

Anlaufstellen und Beratungsangebote schaffen

 

LSBTIQ

Zur Verbesserung der Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle und queere Personen in Bayern baut die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit verschiedenen Trägern ein starkes und tragfähiges Netzwerk auf.

Im Rahmen dieses Netzwerks gibt es bereits eine Reihe von Angeboten, die junge Menschen nutzen können:

Nähere Informationen zur Beratungs- und Unterstützungsstruktur für LSBTIQ-Personen in Bayern findest Du hier.

Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen können sich in allen Fragen rund um die Behinderung an einen regionalen oder überregionalen Dienst der Offenen Behindertenarbeit (OBA) wenden. Diese Angebote werden vom Freistaat Bayern und den Bayerischen Bezirken gemeinsam entsprechend der geltenden Richtlinien gefördert. Die OBA-Dienste stellen einen wichtigen Baustein in der Gesamtversorgung von Menschen mit Behinderungen dar. Bei der regionalen OBA handelt es sich um ein sozialraum-orientiertes und niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige. Die überregionale OBA ist auf Menschen mit spezifischen Behinderungsarten und ihre Angehörigen ausgerichtet. Zu den Aufgaben der OBA-Dienste zählen insbesondere:

  • Allgemeine Beratung
  • Informations- und Bildungsangebote
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Einbindung in und Aufbau von Netzwerken
  • fachliche Leitung des Dienstes.

Die regionalen OBA-Dienste bieten darüber hinaus noch die Organisation und Sicherstellung von Familienentlastenden Diensten (auch: Familienunterstützenden Diensten) wie auch von Freizeit-, Bildungs- und Begegnungsmaßnahmen an und kümmern sich um die Gewinnung, Schulung und Koordination von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Träger der OBA-Dienste sind die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Bayern, deren Mitgliedsorganisationen oder die Landesbehindertenverbände. Die Dienste sind unter diesem Link abrufbar.

Zusätzlich gibt es seit 2018 ein neues über den Bund gefördertes Beratungsangebot, die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), das (auch schwer erreichbaren jungen) Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Menschen zur Verfügung steht. Ein wesentliches Merkmal der Beratungsangebote ist, soweit möglich, die Etablierung einer Peer-Beratung, also die Beratung durch Betroffene. Diese Angebote sind unter diesem Link auffindbar.